Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Vorwort

18. Ádám Mányoki: Major Balthasar (?) von Treskow, 1706/07 Schloß Königs Wusterhausen (B. 312) Helmut Börsch-Supan den Namen Gericke mit einigen nicht näher bestimmten Stücken der Folge in Zusammenhang. 31 In den Bildnissen der Offiziersgalerie ist aber die gewichtige Mo­dellierung des Berliner Malers ebensowenig vorhanden wie die bezeichnend starre, statische Einstellung seiner Figuren. Mányoki scheint bei allen Eindrücken aus der Malerei von Ge­ricke seine elegante Kompositionsweise, die leichte Natür­lichkeit der Darstellung bewahrt zu haben, und er vermochte auch ein psychologisierendes Moment hinzuzufügen, das bei Gericke fehlt, so daß sich die erwähnten Werke von ihm höch­stens in formaler Hinsicht den Stücken der Offiziersgalerie an die Seite stellen lassen. Die nächsten Stücke der Folge aber, die aufgrund ihrer stilisti­schen Eigenart wiederum eine eigene Gruppe bilden, bewahren viel eindeutiger den Einfluß Gericke s . Bei den hierher gehörigen Bildnissen der Folge setzen sich die bestimmenden Elemente des Gesichts nach dem Vorbild des Berliner Meisters aus großen, ungeteilten, etwas flachen Stellen zusammen. Hier klingen nur mehr die malerischen Eigenarten der Augen und der Augenpar­tien der früheren Stücke an, und ein weiteres Verbindungsele­ment dieser Bildnisse zu den unmittelbar vorangegangenen besteht in der Logik der plastischen Modellierung. Die Konzen­tration der Formbildung zeigt sich nicht nur am Gesicht, son­dern auch am dichten, etwas anspruchsloser und mit weniger malerischer Phantasie behandelten Haar. Nach dieser Art ent­standen die Bildnisse der Leutnants Oelsnitz und Falkenberg, des Majors Gräwenitz, der Fähnriche Bilzingsleben und Zastrow sowie des Leutnants Fink. (B. 238, 253, 254, 263, 294, 321) 19. Ádám Mányoki: Kapitän Johann Friedrich von Printzen, 1706/07 Schloß Königs Wusterhausen (B. 297) Aus der zuvor beobachteten großzügigen, aber malerisch noch anspruchsvollen Behandlung der Detailformen ist in den zuletzt ausgeführten Bildnissen der Folge nur mehr eine hastige, aus der Routine aufgebaute und im Ergebnis wesentlich anspruchs­losere und vereinfachte Lösung geworden. Bezüglich der Bild­nisse des Leutnants Merville, des Kapitäns Ehlert, des Fähn­richs Uechteritz, des Leutnants Kleist, des Majors Blankensee, des Leutnants Hauenstein und des Fähnrichs Below sowie des Kapitäns Finck von Finckenstein kommen bereits starke Zweifel auf, ob sie tatsächlich als Arbeiten von Mányoki gelten können. (B. 236, 239, 252, 257, 264, 275, 292, 315) Als schlagen­des Gegenargument ist aber der nicht unwesentliche Gesichts­punkt der Qualität heranzuziehen, denn in der Maltechnik bewahren auch diese Bilder noch - wenn auch stark reduziert ­einiges aus der zuvor so bezeichnenden Übung und Sicherheit der Malpraxis. Weitere Argumente für die Annahme dieser Bilder als Arbeiten von Mányoki lassen sich nicht in stilistischer Hinsicht, sondern aufgrund von Tatsachen anführen. Die bis­lang behandelten einundvierzig Dargestellten der Bildnisse erhielten mit einer Ausnahme alle im Jahr 1706 oder davor je­nen Rang, der in der Inschrift angegeben ist. Die einzige Aus­nahme bildet der zuletzt erwähnte Kapitän Finck von Fincken­stein, der erst 1707 zum Kapitän befördert wurde. Auf dieser Grundlage läßt sich sein Bildnis mit einigen ihm nahestehen­den Stücken der letzten Phase zuordnen. Die Möglichkeit der Datierung aufgrund von Rang und Beförderung wird nach dem Bildnis des Kapitäns Finck von Finckenstein im Jahr 1707 unter­brochen, das heißt, es gibt unter den Stücken der Folge keine

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