Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

ARCHIVALIEN

gedachte HochSeel. Maj estet nicht zu frieden gewesen, zu ersehen, davon getragen. Da ich nun bey solchen betrübten umbständen alhier nicht länger subsistiren können, sähe ich mich genöthiget bey Ihro Hoch Seel. Majest. umb Allergnädigste Erlaubnüß nacher Ungarn in Mein VatterLand reysen zu dürffen allerunterthänigst anzuhalten, in der Hoffnung die so importante guter, so meine vor Eltern beseßen, theilhafftig zu werden, Ich hatte auch darunter keine andere avantage, als daß ich viele Zeit, große Kosten und Mühe vergäblich angewandt; wehrender meiner abwesenheit aber ermangelte ich nicht bey Aller hochstSeel. Majest. umb Allergnädigste prolongirung des Verlaubs, aller unterthänigst zu solicitiren, allein alle meine Schreiben, so ich an dem dahmahligen Cabinets Minister abgehen laßen, und worinn meine Solicitationes sindt befunden, sich nachgehendts ich weiß nicht auß waß vor fatalité, noch unerbrochen vorgefunden worden, wodurch es den geschehen, daß da ich mich nicht gemeldet zu haben, praesumiret werden [93r] wollen, meine Gage mir endtlich völlig eingezogen worden: Nachdem ich aber endtlich vor drey Jahren aus Ungarn allwo ich das Meinige wegen Verbrennung der Documentorum mitt den Rücken ansehen müßen, wieder anhero Kommen, und zu Allerhöchst Gedachten HochSeel. Majest. Füßen mich zu werfen, und die aller Gnädigste Versicherung dero Königl. Gnade zu erhalten die allerhöchste Gnade hatte, so vergaß ich auff einmahl, all mein aus gestandenes Leyd, besonders da dieselben dero allerhöchsten willen daß ich die Polnischen Ordens=Ritter abmahlen solte, mir Kundt machten, zu dem ende ich auch vier Skitzen expresse verfertigen müßen, so alle Allergnädigst approbieret worden, daß ich also mich flatiren Dürffte wiederumb allergnädigst auf und angenom[m]en zu werden. (:welches auch gewiß geschehen wo ferne Ihro HochSeel. Majest. nicht mitt Tode abgangen:) Allein AllerGnädigster König, und ChurFürstl. und Herr Herr, auch darin bin ich wiederumb zu meinem grosten Schaden hinangesetzt worden, und sindt solche Portraits abermahl einen andern gegeben worden. EW. Königl. Majest. und ChurFürstl. Durchl. will mitt meinen betrübten fataliteten nicht ferner beschwehrlich fallen, allein ich unterwinde mich nur ohne vanité noch zu melden, daß wan ich diese Lange Zeit in Engell- od [er] Holland zugebracht, ich binnen solchen Zwantzig Jahren recht was Considerables gar leicht hätte erwerben können, mir hingegen jetzo nebst Verlust der unwiederbringlichen Jahren nicht als [93v] ein languissantes und betrübtes leben überbleibt, Jedoch lebe nunmehro der aller unterthänigsten Zuversicht, daß Ew. Königl. Majest. und ChurFürstl. Durchl. in Ansehung dergehabten fataliteten, und der ohn mein verschulden so viel Jahr lang entnommenen Besoldung, und dadurch erlittenen Großen Schaden, einige Allergnädigste reflection machen, und nach dero weltgepriesenen eqvanimitet und angebohrnen Clementz auf eine Ihro Königl. Majest. und ChurFürstl. Durchl. Allergnädigst beliebige weise, auch mich zu Consoliren gerufen werden; Ich werffe mich dagegen in Tieffster Submission, mitt meiner ohn allen eiteln Ruhm in der Mahler Kunst erlangten Dextérité, zu Ew. Königl Majest. und ChurFürstl. Durchl. Fußen, keine andere gloire wünschend, als solche zu Ew. Königl. Majest. und Churfürstl. Durchl. allergnädigsten Gefallen anwenden zu können; In welcher allerunterthänigsten Hoffnung ich ersterbe. Ew. Königl. Majest. und ChurFürstl. Durchl. Allerunterthänigst gehorsambster Adam de Mányoki m.p. ipse fecit Dokument 9 Mányokis Bittschrift an August III. 18. Juni 1735 SächsHStA, Geheimes Kabinett, Loc. 379/11. Fol. 88r-87r [sie!] Allerunterthänigste Erzehlung, auff was arth Ihro HochSeel. Majest.: mich in dero diensten anzunehmen begnadigte und durch was vor fatalité die gehabte Pension mir wiederumb entzogen worden. Anno 1713 geruheten Ihro HochSeel. Majest. Glorwürdigster Gedächtnüß durch den Weyl. Cron Marchall H. Grafen Bilinski von Dantzig nach Warschau mich beruften zu laßen, alwo ich durch Weyl. den H. Grafen von Vitzthum praesentiret worden, es beliebten auch Allergnädigst Ihro HochSeel. Majest. in abcontrefeyung einiger Pohlnischen Dames mir so gleich occupation zu geben, nach Verfertigung derselben, solte ich mich auf allerhöchsten befehl um eine Lubomirskische Princessin so sich in Kloster befunden abzu contrefeyen nacher Cracau verfügen, es geruheten auch Allerhöchst gedachte HochSeel. Majest. mir Allergnädigst anzudeuten, daß dieselbe von dorten nacher Wien, ins Reich, und endtlich nacher Engelland, und aller dieser Orthen Persohnen so ich abzu Contrefeyen würdig finden würde, abzumahlen mich schicken wolten: Und als ich darauff, daß ich, weil ich vormahls in Rakotzischen diensten gestanden, außer mich einen Domestiquen von Ihro Majest. nennen zu dürffen, nacher Wien zu gehen mich nicht getrauete, Allerunterthänigst repraesentirte, erhielte ich diese Allergnädigste resolution, daß mir darunter willfahret werden solte, welches auch folgenden Tags Weyl. H. Graff von Vitzthum auf erhaltene Allerhöchste Königl. Ordre mir reiterirten, wodurch ich mich den flatiren konte daß meine besoldung von dieser Zeit an, den anfang nehmen würde: Immittelst insinuirten mich gedachter Graf Ihro HochSeel. Majest. Allerhöchsten befehl [...] in Dantzig alwo ich mich dasmahl befände, nacher Berlin mich zu verfügen, und den Königl. Hoff aldorten abzu Contrefeyen, woselbst ich durch den damahligen subsistirenden [88v] Gesandten Hn. Grafen von Mannteuffel auffgeführet worden, nachdem ich anbefohlner maßen mich acqvitiret, wurde ich nachden Dessauschen Hoff zugehen, und selbigen abzu Contrefeyen beordert, womitt ich in die Neun Monath zugebracht, und wegen gehabter versaümnüß nicht mehr als Neun Portraits verfertigen können: Welche ich alhier in Dreßden, Allerhöchst Gedachten HochSeel. Majest. Allerunterthänigst überbracht, und vermöge des

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