Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
OEUVREKATALOG - C. Irrtümliche und nicht nachprüfbare Zuschreibungen (C. 338-413)
SZIRMAY, Tamás, Baron (1688-1743) Sohn des Miklós Szirmay, eines Professors der evangelisch-lutherischen Hochschule in Eperjes (Presov). Studierte 1705 mit einem Stipendium Karls XIL von Schweden in Greifswald, unternahm dann Reisen durch Europa. Nach Ungarn zurückgekehrt, wurde er 1709 Hauptmann der Artillerie im Heer Eugens von Savoyen. Tafelrichter der Komitate Sáros, Gömör, Szepes und Zemplén, wiederholt Landtagsabgeordneter. LITERATUR: Zedier Lex. Th. 41,1744,1247-1251; Nagy X, 1863, 745-746. Öl, Leinwand, 92x73 cm Sabinov, Mestské múzeum Werk eines mittelmäßigen Malers von Ungarn. Aufgrund der malerischen Lösungen, die Mányoki fremd sind, ist die Zuschreibung nicht zu akzeptieren. LITERATUR: Petrová-Pleskotová 1983, 24, Abb. 134 (Mányoki?); Garas 1984, 182, (hält die Zuschreibung nicht für überzeugend). C. 380 THIELE, Johann Alexander (1685-1752) (Zu seiner Biographie vgl. A. 161) Öl, Leinwand, 95 x 74 cm Ehemals Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister Inventarnummer: 2058 Provenienz: 1741, aus der Sammlung Wallenstein von Dux Kriegsverlust Das Bild wurde in der Dresdener Sammlung bis 1887 als „Unbekannt: Bildnis eines Malers" geführt. Der Name Mányoki wurde unter Berufung auf Gustav Otto Müller zunächst von Karl Woermann ins Spiel gebracht, der das Bild „aufgrund einer alten Tradition" für das Bildnis von Johann Alexander Thiele und eine Arbeit von Mányoki hielt. Woermann fand diese traditionelle Zuschreibung aufgrund von Mányokis Braunschweiger Bildnis Gotter richtig. Dem widersprechen aber einerseits bezeugte Tatsachen, andererseits stilistische Gesichtspunkte. Hagedorn bezeichnet Mányokis Bildnis von Thiele als ein Werk in der Manier von Largillière (A. 161), was auf das einstige Bild der Dresdner Sammlung nicht zutrifft. Er erwähnt das Bildnis im Besitz der Witwe Thieles. Demnach muß er seine Meinung aus persönlicher Kenntnis in der Zeit nach 1752 gebildet haben. Das Dresdner Porträt befand sich hingegen bereits 1741 in der Dresdner Sammlung. Die Identität der beiden Bilder hat aus diesem Grund bereits Moritz Stübel, der Monograph Thieles, in Zweifel gezogen. Es spricht ebenfalls dagegen, daß Mányokis signiertes, 1737 datiertes Bildnis Thieles 1846 in einer Dresdner Auktion auftauchte. C. 380 In Hagedorns „Lettre..." ist aber auch eine andere Darstellung Thieles erwähnt, und zwar merkwürdigerweise nicht in der Biographie Thieles, sondern in einer Fußnote der Würdigung Mányokis: „On le [d. h. die Manier Largillières] peut encore rémarquer dans le beau Portrait d'Alexander Thiele. Il a été peint lui-même en 1740. par G. C. Groth, natif de Stutgard, & mort passé deux ans à Petersbourg à la fleur de son âge. Le Portrait se trouve chez le Peintre qu'il représente." (Hagedorn 1755, 256/Anm. d. Es muß jedoch bemerkt werden, daß sich der letzte Satz genauso auf Grooths Arbeit wie auch auf Mányokis Thiele-Porträt beziehen kann, von dem in der Fußnote ansonsten die Rede ist.) Der Maler des anderen Bildnisses von Thiele war also Georg Christoph Grooth (1716-1749), der von etwa 1738 bis 1741, bis zu seiner Niederlassung in St. Petersburg ebenfalls ein Schüler von Mányoki war. (Markina 1991, 74-75) Aus dem Kontext geht hervor, daß Hagedorn über das Bildnis Grooths Jahre nach Entstehung des Bildes und zwei Jahre nach Grooths Tod von Mányoki Informationen erhielt. Ebenfalls von Mányoki könnte er davon gehört haben, daß das Bildnis zu Thiele gekommen war (sofern es sich im obigen Zitat tatsächlich darum geht), eventuell auch irrtümlich, denn er erwähnt es nicht, als er (nach 1752) vom anderen Thiele-Bildnis im Besitz der Witwe spricht. (A. 161) Nach dem obigen Zitat malte Grooth das Bildnis von Thiele