Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)
A. 171/a Halbfigur einer jungen Frau in vorne besticktem silbergrauen Kleid, mit dunkelviolett gefüttertem blauen Schultertuch. LITERATUR: Börsch-Supan 1981, 78; Schweers 1994, Th. 1/3,1158; Buzási 1992-1996, 85, 145, Nr. 89. a. Johann Martin Bernigeroth (1713-1767) 1721 Kupferstich, 306x199 mm (Platte) Berlin, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Kupferstichkabinett Bezeichnet: „Bernigeroth sc Lips" Beschriftung: „Frau Charlotta Friderica gebohrne Meürerin, Herrn D. Joh. Christoph Zeümers, Konigl. Pohlnischen und Churfürstl. Sächß. Com[m]ission Raths und Creyssamtmanns in Thüringen, gewesene Eheliebste, ist gebohren den 5. Augusti, Ao 1696 und Seel verstorben am 30. Augusti 1721." Die Komposition des Stichs stimmt völlig mit der des im Schloß Grunewald ausgestellten Bildnisses überein. In der Signatur ist nicht angegeben, daß die Vorlage von Mányoki stammte. LITERATUR: Diepenbroick-Grüter 1895, Nr. 29078; Weidler 1914,168 (Vorlage unbekannt); Singer XIII, 1934, 206, Nr. 99271 (Vorlage unbekannt); Buzási 1992-1996, 85,146, Nr. 89/a. DARSTELLUNGEN UNBEKANNTER, CHARAKTERKÖPFE A. 172 BILDNIS EINES BERLINER MALERS 1731 Öl, Leinwand, 103,5x87,5 cm Ehemals Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Grünes Gewölbe Inventarnummer: II. 427 Signiert (nach Watzdorf [31, 406] auf dem Schreibpult Kursivschrift in Ölfarbe): „A. de Manyoki Nobil: Hung, pinxit Berolini 1731" Dieselbe Inschrift ist auf die Rückseite der doublierten Leinwand kopiert, darüber steht: „Johann Melchior Dinglinger" Provenienz: Erworben zwischen 1877 und 1879 von einem namentlich nicht genannten Berliner Kunsthändler für 300 Mark. (Freundliche briefliche Mitteilung von Ulli Arnold, 27. November 1997) In der Dinglinger-Monographie ist folgender Eintrag aus dem Inventar des Grünen Gewölbes angeführt: „Grünes Gewölbe, Inv. Elfenb-Zimm, 1819. S. 245, Nr. 427." (Watzdorf 1962, 406) Kriegsverlust Nach der Beschreibung des seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenen Bildnisses im Inventar des Grünen Gewölbes ist der Dargestellte mit einem pelzverbrämten braunen Rock und pelzverbrämter grüner Mütze bekleidet. Die Rechte ruht auf einer abgeschrägten Schreibunterlage, er „hält einen doppelseitigen Zeichenstift, in dem am unteren Ende schwarze Zeichenkohle (bzw. Kreide), oben ein heller Stift eingeklemmt ist". Neben seinem Ellenbogen liegt ein Skizzenbuch „mit Schlössern (Verschluß) und Lesezeichen". Die Draperie auf dem Tisch ist grün, die Stuhllehne rot bezogen, der Vorhang links vorn braun. Das Bild wurde in der Sammlung des Grünen Gewölbes als Bildnis Johann Melchior Dinglingers geführt, als solches ist es in der Literatur der letzten Jahrzehnte veröffentlicht. Zweifel wurden hinsichtlich des Bildes allein bezüglich der Autorschaft Mányokis laut, und zwar wegen des Widerspruchs zwischen der Datierung und dem Entstehungsort des Bildes (Berlin, 1731) einerseits und dem Sterbedatum Dinglingers (Dresden, 6. März 1731) andererseits. Erna Watzdorf, die Monographin Dinglingers, schlug zwei Auflösungen dieses Problems vor; Das in Berlin gemalte Bildnis könnte entweder im Januar/Februar 1731 als eine Arbeit von Mányokis Werkstatt (?!) ausgeführt und vom Meister nur signiert worden sein, oder gar nichts mit Mányoki zu tun gehabt haben. Nach dem Vergleich mit der aus Bodenehrs Kupferstich bekannten lebhaften, temperamentvollen