Jávor Anna szerk.: Enikő Buzási: Ádám Mányoki (1673–1757), Monographie und Oeuvrekatalog (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

OEUVREKATALOG - A. Signierte, archivalisch belegte und durch Nachstiche bekannte Werke (A. 1-229)

A. 67 JOSEPH I., Kaiser, König von Ungarn und Böhmen (1678-1711) Alterer Sohn von Kaiser Leopold I. und seiner Gemahlin Eleonore Magdalena geb. Prinzessin von der Pfalz­Neuburg. 1687 zum König von Ungarn, 1690 zum römischen König gekrönt. 1705, nach dem Tod seines Vaters römisch-deutscher Kaiser und König von Böhmen. 1699 vermählt mit der Prinzessin Wilhelmine Amalie von Braunschweig-Lüneburg, einer Tochter des Herzogs Johann Friedrich von Braunschweig-Lüneburg. LITERATUR: Katalog Wien 1976, 162; Hamann 1988, 185-187. Zwischen 1714 und 1723 Dresdener Gemäldeinventar 1722/28. Lit: A. Inv. Nr.: 1127. „Mangocki - cop[ie] - Kayser Josephus - 2E 12Z -2E 10Z..." Zur Zeit der Aufstellung des Inventars („Befinden sich dato") im Flemmings Palais. Dresdener Gemäldeinventar „vor 1741" Fol. 31v: „Kayserl. Portraits" Lit: A. Inv. Nr. 1127. „... - cop[ie] - Josephus I. ­K[niebild] -...-..." Zur Zeit der Aufstellung des Inventars in („Befinden sich dato"): „Untere Stall-Zimmer auch Gallerien" LITERATUR: Buzási 1992-1996, 108/Anm. 216; Buzási 1998, 68, 81, 97, Nr. 26. A. 68 Abb. 105 KARL VI. (III.), KAISER, König von Ungarn und Böhmen (1685-1740) Jüngerer Sohn von Kaiser Leopold L, König von Ungarn, und seiner Gemahlin Eleonore Magdalena geb. Prinzessin von der Pfalz-Neuburg. 1703 König von Spanien, 1711, nach dem Tod seines Bruders römisch-deutscher Kaiser und König von Böhmen, 1712 König von Ungarn. 1708 vermählt mit Prinzessin Elisabeth Christine von Brauschweig-Wolfenbüttel, Tochter des Herzogs Ludwig Rudolph von Brauschweig-Wolfenbüttel. LITERATUR: Katalog Wien 1976,164-165. 1730/31 Ol, Leinwand, 86x67 cm Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister Inventarnummer: Mo 1872 Beschriftet (rückseitig auf der Doublierleinwand des 19. Jh.): „Karl VI. Deutscher Kaiser" Provenienz: aus dem Besitz des sächsischen Königshauses Königl. Garde-Meubles-Verwaltung, Cap. I. A.b. Nr. 196 Verein Haus Wettin, Cap. I. A.b. 196. Nr. 8 In der ganzen Länge des Gesichts ist ein Einschnitt zu sehen, der dem Gemälde während des Zweiten Weltkriegs zugefügt wurde. Dresdener Gemäldeinventar „vor 1741" Fol. 31v „Kayserl. Portraits" Lit: A. Inv. Nr.: 2215. „Mangocki - ... - Carolus VI - B[rustbild] - ... - ..." Zur Zeit der Aufstellung des Inventars („Befinden sich dato") im „Stall Magazin und Stall Boden". Laut Inventareintrag (Fol. 316r) - „Geliefert" - von Mányoki, am 13. Oktober 1731. Brustbild in rotgemustertem Goldbrokatrock, über der rechten Schulter gleichfarbiger, rot gefütterter Mantel. Graue Allongeperücke, schwarzer Hut mit Federschmuck. Das Bildnis wurde in der bisherigen Literatur, gebunden an die Entstehungszeit der Porträts der Erzherzoginnen Maria Theresia und Maria Anna von Osterreich und an Mányokis ersten Wienaufenthalt, auf 1723 datiert. Dem widersprechen aber neben den malerischen Eigenarten des Bildes auch das Datum seiner Ablieferung am Dresdner Hof, der Oktober des Jahres 1731. Die für Mányoki gar nicht bezeichnende wuchtige Formgebung sowie die Ubereinstimmung mehrerer Details legen nahe, daß Mányokis unmittelbare Vorlage eine der frühen Varianten von Johann Gottfried Auerbachs repräsentativer Porträtwiedergabe Karls VI. gewesen sein konnte (vgl. die Beispiele des Bildtyps von 1737: Wien, Kunsthistorisches Museum, Inv. Nr. 1810, Graz, Alte Galerie am Johanneum, Inv. Nr. 483. Katalog Wien 1980, 21, Nr. 01,01; Mraz-Mraz 1979, 52). Demnach wäre es denkbar, daß Mányoki das Bildnis noch in Wien, vor seiner Rückkehr nach Dresden zu malen begann. Die Datierung, die auch das Jahr 1730 umfaßt, ist in dieser Möglichkeit begründet. Zur Beschriftung auf dem Klebezettel an der Rückseite des Bildnisses „Königl. Garde-Meubles-Verwaltung, Cap. I. A.b. Nr. 196" gehört im entsprechenden Posten des Verzeichnisses der Bilder des Hauses Wettin ­Verzeichnis ... Verein Haus Wettin, Cap. I. A.b. 196. Nr. 8 - ein „Kniebild in Oel" von 142x115 cm, das laut Beschreibung in den gleichen Farben wie das Brustbild ausgeführt und auch in mehreren Details damit verwandt war. Demnach war 1928 außer dem Brustbild auch noch eine Kniestück-Variante vorhanden. So kam es, daß gewiß infolge eines Irrtums bei der Inventarisierung die Registrationsnummern der beiden Formate (am Klebezettel der Rückseite) vertauscht wurden. Dies wird von einem anderen Eintrag - Verzeichnis ... Verein Haus Wettin, Cap. I. A.b. 178. Nr. 32 - untermauert, der sich auf ein Kniebild Kaiser Leopolds I. von annähernd gleichen Maßen (140x118 cm) bezog. Laut Beschreibung stellte es den Herrscher in einem goldgestickten schwarzen Gewand, mit dunkler Allongeperücke und ebenfalls im Hut dar. Seine Hand faßte die Krone auf einem Tisch neben sich. Laut Verzeichnis befanden sich beide Bildnisse in vergoldetem Rahmen mit dem Wappen Augusts des Starken. Da ich bezüglich der Kniebilder sonst über keine Informationen verfüge, besteht keine Möglichkeit, zu überprüfen, ob diese ebenfalls Arbeiten von Mányokis waren oder nicht. Es ist jedenfalls Tatsache, daß wir von ihm aus dem

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