Mikó Árpád – Sinkó Katalin szerk.: Történelem-Kép, Szemelvények múlt és művészet kapcsolatáról Magyarországon (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2000/3)

GESCHICHTE - GESCHICHTSBILD - Zusammenfassungen der Beiträge

führte eine Musterwirtschaft, und wie Berzeviczy, schrieb er viele Abhandlungen über vielerlei Gegenstän­de für Karl Andres Hesperus, eine deutschsprachige Zeit­schrift zur Verbreitung naturwissenschaftlicher und ge­meinnütziger Kenntnisse; mit Hugo Salm traf er sich außer bei gegenseitigen Besuchen in Raitz und Veszele regelmäßig auf halben Wege anläßlich des jährlichen Zuchtviehmarktes in Holies (heute Holic, Slowakei). Mednyánszky verbrachte die folgenden beiden Jahr­zehnte mit dem Ausbau und der Bearbeitung seiner Sammlungen. Diese umfaßten eine große mittelalterli­che Urkundensammlung, sodann Tagebücher von Land­tagen und sonstige Schriften von nationaler Bedeutung, ferner hatte er eine Vorliebe für die - in erster Linie ­ungarische Korrespondenz, für Testamente und nachge­lassene Schriften von bedeutenden historischen Persön­lichkeiten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, desweiteren Reiseaufzeichnungen und Dokumente von Gesandt­schaften, all dies ergänzt durch genealogisches, heral­disches und sphragistisches Material. Er veröffentlichte zahlreiche Urkunden, Briefe und Schriften aus seiner Sammlung im Archiv, dann in der ungarischen Zeitschrift Tudományos Gyűjtemény (veröffentlicht ab 1817 in Pest), ferner in der von György Fejér herausgegebenen ersten großen Urkundensammlung Ungarns, im Codex Diplo­matien Hungáriáé ecclesiasticus ac civilis, I-XI. Budae 1829-1844. Aufgrund von Quellen aus seiner eigenen Sammlung verfaßte er auf Latein - zum Teil unveröf­fentlicht gebliebene - historische Aufsätze sowie zahl­reiche kleinere Abhandlungen in ungarischer und deut­scher Sprache, Charakterskizzen und Familiengeschich­ten. Mednyánszky vermittelte eine Reihe von Korrespon­denten an Hormayrs Archiv, und wenn er eben keinen geeigneten Autor fand, schrieb er - freilich anonym ­die Besprechungen frischer Presseerzeugnisse und Ver­öffentlichungen selbst. Er verhalf Hormayr auch dazu, mit gelehrten Professoren der Pester Universität sowie mit gebildeten siebenbürgishen Aristokraten - Schrift­stellern und Kunstsammlern - Briefkontakt aufzuneh­men. Der andere wichtigste ungarische Mitarbeiter von Hormayrs Vorhaben war János Mailáth (Johann Nepo­muk Mailath, 1786-1855), seit 1820 Schwager von Mednyánszky. Er war zwischen Wien und Pest-Buda, zwischen Nordungarn und Siebenbürgen viel unterwegs und spielte dadurch selbst eine Vermittlerrolle. Während Mednyánszkys Lebenswerk in gleicher Proportion latei­nische, deutsche und ungarische Werke umfaßt, schrieb Mailath ausschließlich auf Deutsch. Unter den ungari­schen Geschichtsschreibern hatte er zu seiner Zeit wohl die umfassendsten Quellenkenntnisse, und er war auch ein hervorragendes literarisches Talent - in Prosa und Gedicht gleichermaßen. Sein historisches Hauptwerk ist die dreibändige Ge­schichte der Magyaren (1828-1831), die er später mit Bän­den von der Zeit Maria Theresias bis zur Revolution von 1848 ergänzte, schließlich verfaßte er verschiedene Wer­ke der damaligen Zeitgeschichte, die ihm viel Unan­nehmlichkeiten einbrachten. Darüber hinaus verfaßte er eine Geschichte des Österreichischen Kaiserreichs in fünf Bänden (1834-1850), veröffentlichte zahlreiche Quellen­ausgaben und kleinere Aufsätze. Er gab eine maßgebli­che Anthologie der ungarischen Dichtung von Faludi bis zu den lebenden Dichtern heraus, die er selbst nach­dichtete (Magyarische Gedichte, 1821, veröffentlicht 1825), als Vorwort dazu schrieb er eine Geschichte der ungari­schen Lyrik. In die Arbeit des Hormayr-Kreises schalteten sich auch einige in Wien und Preßburg lebende ungarische Intellektuellen: einer der fleißigsten ungarischen Mitar­beiter war in den zwanziger Jahren György Gyurikovics (1780-1848); ab und zu schrieben auch Károly Gruber (als deutscher Autor Karl Anton Gruber von Gruben­fels, 1760-1840), Kustos der Bibliothek der Grafen Ap­ponyi, die 1828 von Wien nach Preßburg überführt wur­de; György Gaál (1783-1855), Direktor der Bibliothek und der Bildergalerie der Fürsten Esterházy, und unter anderen Károly György Rumy (1780-1847), der vieler­orts wirkte, aber zur Zeit der Kontaktaufnahme zu Un­garn an der Land Wirtschaftshochschule Georgicon in Keszthely dozierte. Die in Ungarn lebenden Dichter, die in die Reihe der Mitarbeiter eintraten, waren alle Deutsche von Mutter­sprache. Ein Freund von János Mailáth war Johann Paul Köffinger (1786-1845), ein Arzt in Pest-Buda. Mit ihm bereitete er die Ausgabe der mittelhochdeutschen Reim­erzählungen, Fabeln, Legenden und Possen aus dem so­genannten Kodex von Kalocsa vor (Koloczaer Codex alt­deutscher Gedichte, 1817), einen Teil davon bearbeitete Mailáth auch in modernem Deutsch: Auserlesene altdeut­sche Gedichte, 1819. Köffinger dichtete die Entsprechun­gen von Heinrich Collins Landwehrliedem im Jahr 1809 (Lieder für Ungerns Bewaffnete) und schrieb auch später zahlreiche patriotische Lieder. Durch Caroline Pichler kam dieser Gesellschaft die sogenannte Dichterinnentrias von Zayugróc hinzu. Frau Pichler und ihre Tochter wurden nämlich im Sommer 1814 von Ferenc Széchényi auf sein Gut Zinkendorf ein­geladen, wo sie mit der in Sopron lebenden Dichterin Teréz Armer, d. h. Marie Therese Artner (1772-1829), mit ihrem Pseudonym Theone, und ihren Freundinnen be­kannt wurde. Marianne Neumann (von Meissenthal, geb. Tiell, 1768-1837), mit dem Pseudonym Nina, lebte in Sopron beziehungsweise in Wien; Gräfin Maria Zay (geb. Calisch, verheiratet mit Imre Zay, 1779-1842) ver­brachte die Winter in Sopron. Aus der Bekanntschaft er­wuchs eine Freundschaft, die ein Jahrzehnt lang durch gemeinsame Sommeraufenthalte gepflegt wurde, nun­mehr bei der Familie Zay in Zayugróc (Komitat Tren­tschin, heute: Uhrovce, Slowakei) und Bucsány (Komitat Neutra, heute Bucany, Slowakei), wo sie einmal auch Grillparzer mit seinen Freunden besucht hat. Hormayr und Mednyánszky starteten gemeinsam die zweite Folge des Taschenbuchs für vaterländische Geschich­te, dessen Bände für die Jahre 1820 bis 1828 vorgesehen waren. In diesen wurden die österreichischen, ungari­schen und böhmisch-mährischen Themen sorgsam aus-

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