Gosztonyi Ferenc - Király Erzsébet - Szücs György szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve 2002-2004. 24/9 (MNG Budapest, 2005)
DOCUMENTATION - Júlia Papp: Bestimmung einer Kupferstichfolge Johann Blaschkes von 60 Stück Budapest, Ungarische Nationalgalerie, Kupferstichkabinett
DOCUMENTATION BESTIMMUNG EINER KUPFERSTICHFOLGE JOHANN BLASCHKES VON 60 STUCK BUDAPEST, UNGARISCHE NATIONALGALERIE, KUPFERSTICHKABINETT VON JÚLIA PAPP Der aus Preßburg gebürtige, an der Wiener Akademie ausgebildete Kupferstecher Johann Blaschke (1770-1833), ein beliebter, vielbeschäftigter Illustrator im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, war hauptsächlich in Wien tätig. 1 Er arbeitete für Verlage in Deutschland und Österreich, schuf für Josef Hormayrs zwischen 1807 und 1814 veröffentlichte zwanzigbändige Folge Oesterreichischer Plutarch, oder Leben und Bildnisse aller Regenten und der berühmtesten Feldherren, Stattsmänner, Gelehrten und Künstler der österreichischen Kaiserstaates 76 Bildnisse, für das ab 1811 herausgegebene Taschenbuch filr die vaterländische Geschichte Bildnisse, historische Szenen und Veduten. Als ein Künstler, der aus dem Königreich Ungarn stammte, wurde er auch von ungarischen Auftraggebern beschäftigt, vor allem von Schriftstellern und Dichtern, z. B. von Ferenc Kazinczy, m Sámuel Igaz, Károly Kisfaludy. Er schuf die Titelkupfer für vielgelesene Gedichtbände von Sándor Kisfaludy (1801, 1807, 1818) und zahlreiche Illustrationen für die ersten drei Jahrgänge des von Károly Kisfaludy herausgegebenen literarischen Almanachs Aurora ( 1822-1824). : In Ungarn war und ist er in erster Linie durch diese Werke bekannt, sein Schaffen als Buchillustrator im deutschen Sprachraum wurde in der ungarischen Forschung bislang kaum berücksichtigt. 3 Hinter der seit 1835 in Lexika und Fachwerken immer wieder zitierten knappen Behauptung, Johann Blaschke habe für den Wiener Verlag Doli zu Werken Goethes, Schillers und Wielands Illustrationen geschaffen, 4 verbirgt sich eine ansehnliche Menge von etwa zweihundert Kupferstichen. Die Erschließung dieser zum Teil den Illustrationen früherer Ausgaben nachgestalteten, zum Teil aus eigener SÄMMTLICHE WERKE C. M. WIELAND. XIV. BAND. VV IE», KEY F. A. SCHRÄMBL. I 7 9 ». Invention geborenen Kupferstiche bildet einen wesentlichen Schritt zur Erarbeitung von Blaschkes oeuvrekatalog. 1957 kamen 60 Kupferstiche Blaschkes vom Format 141x78 mm als Neuerwerbung in das Kupferstich kabinett der Ungarischen Nationalgalerie (Inv. Nr. G-57.43 - G-57.102). 5 Daß es sich um Buchillustrationen handeln könnte, wurde aufgrund des Taschenbuchformats, des einheitlichen Seriencharakters der Kompositionen und des Goldschnitts der Blätter von Anfang an vermutet. Den Ursprung der Blätter gelang es nach Durchsicht der Gesamtausgabe der Werke von Christoph Martin Wieland zu bestimmen, die zwischen 1797 und 1808 in Wien von F. A. Schraembl, von 1804 an von Johanna Schrämbl herausgegeben wurde. Der Umfang der Wiener Schraemblschen Gesamtausgabe ist in der Fachliteratur nicht eindeutig bestimmt. GESCHICHTE DES WEISEN DANISCHMEND DER DRE Y KALENDER. EIN ANHANG ZUR GESCHICHTE VON SCHESCHIAtf. Cum notit Vurinrum. I. BAND. WIEK. BEY F. A. SCHRÄMBL. ' 7 9 9-