Gosztonyi Ferenc - Király Erzsébet - Szücs György szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve 2002-2004. 24/9 (MNG Budapest, 2005)
STUDIES - Zsuzsanna Farkas: Die Rezeption des Malers und Fotografen József Borsos (1821-1883) einst und heute
8. József Borsos: Die Wahrsagung aus Blumen, 1856. Privatbesitz Auch vom persönlichen Schicksal und von der Familie des Malers ist nur sehr wenig bekannt. Ein Nachkomme berichtete 1935 gegenüber Kálmán Csathó, dem Autor des Lebensromans, folgendermaßen: , József Borsos heiratete 1849 in Wien die einzige Tochter eines Malers, ihr Name ist jedoch heute anscheinend niemandem mehr bekannt. Meine Mutter wurde 1850 aus dieser Ehe geboren, war aber kaum drei Jahre alt, als sie ihre Mutter verlor" 3 * Nach Csathó war der Maler dreimal verheiratet. Seine erste Gattin war die Tochter eines österreichischen Malers, von der ihm eine Tochter geboren wurde. Jung verwitwet erzog er alleine das Kind. Seine zweite Gattin war Anna Falussy, von der er das Aushängeschild seiner Pension „Zur schönen Schäferin" malte, sie starb 1875. Die letzte Ehefrau von Borsos war seine Haushälterin. Béla Lázár kam 1935 auf das Problem des Familienarchivs zurück. Er wußte von zwei Ehefrauen. Von der ersten wurde ihm 1848 Tochter geboren. Das Aushängeschild der SCHÖNEN SCHÄFERIN bewahrt das Andenken an seine früh verstorbene erste Gattin. Die zweite Ehefrau war die Haushälterin. Die Tochter des Künstlers, Vilma, heiratete in erster Ehe János Varságh, der als Apotheker von Békéscsaba nach Pest kam und den Fotografenberuf auslernte. Vilma hatte drei Kinder, da sie sich aber scheiden ließ, unterbrach mit ihr Borsos die familiäre Verbindung. Ihr zweiter Ehemann war der Schriftsteller István Bársony, ihr Sohn Elemér Bársony war der Gewährsmann von Lázár. 39 Viele forschten nach einer Antwort auf die Frage, was den Bruch in der Laufbahn, die Entfernung von der Malerei verursacht haben könnte. Károly Lyka glaubte die Ursache in der Biedermeierstimmung der Genrebilder zu finden. Er meinte, das Salongenre, die Szenen aus dem Leben der Aristokratie konnten keinen breiten Publikumserfolg erzielen. Die Einzigartigkeit seiner Themen, die Biedermeierstimmung seiner Bilder hätten verursacht, daß er in den Hintergrund geriet. Eine weitere Erklärung dafür wurde so formuliert: „[...] der Stil, an dessen