Takács Imre – Buzási Enikő – Jávor Anna – Mikó Árpád szerk.: A Magyar Nemzeti Galéria Évkönyve, Művészettörténeti tanulmányok Mojzer Miklós hatvanadik születésnapjára (MNG Budapest, 1991)
ENGEL Pál - LÖVEI Pál: A gerecsei vörösmárvány használata Zágrábban és környékén a középkorban
Friaul gegen Venedig teilgenommen. Von Johannes, über dessen Grabstein die Rede ist, wissen wir, daß er im Jahre 1413 im Dienste des Palatins Nicolaus Garai stand, im Jahre 1419 lebte er noch, nach seinem Grabstein starb er im Jahre 1420. Am Anfang des 16. Jahrhunderts, nach dem Aussterben der Familie Rohfi, erbten die Grafen Erdődy ihre Güter und Familienarchiv. Das zweite zu erforschende Grabsteinbruchstück kam von der Kathedrale in Diakovár (Djakovo) im Jahre 1912 in das Museum von Zagreb (Inv. Nr. 6789). Vorhanden ist der untere Teil der Steinplatte, mit einem Fragment der erhabenen, gotischen Minuskel-Umschrift, und mit dem unteren Teil der erhaben gearbeiteten, frontal eingestellten Figur eines Prälaten im Mittelfeld. Zu beiden Seiten seiner Kasel ist je ein Schild mit demselben Wappenbild zu sehen. Die Umschrift wurde von KukuljeviC ergänzt, nach ihm wurde der Grabstein mit einem Bischof von Bosnien namens Johannes verbunden. Dies war aber sehr problematisch, weil zwischen den Bischöfen dieses Namens und dem Stil des Grabsteins keine chronologische Übereinstimmung zu finden ist. Andela Horvat hat die Stitelemente der Platte gründlich geprüft, und ihre Verwandtschaft mit einem Bruchstück von Székesfehérvár erkannt. Letzteres aber wurde von Dezső Dercsényi fälschlich auf den Beginn des 15. Jahrhunderts datiert, und so verband A. Horvat den Grabstein von Diakovár mit dem Bischof Johannes III. (1387-1408). Es hat sich aber inzwischen erwiesen, daß dieser Grabstein ftem Gedächtnis des Stuhlweißenburger (Székesfehérvár), Probstes Nicolaus Györgyi Bodo (+1474) gewidmet wurde, und es ist das späteste, bekannte Denkmal einer Gruppe von Prälatengräbern von mittleren Drittel des 15. Jahrhunderts, die Elemente des weiterlebenden Weichen Stils aufweisen. Weitere Stücke dieser Gruppe sind aus Neutra (Nyitra, Nitra), Veszprém und Gran (Esztergom) bekannt. Nach dieser Überlegung wurde der Grabstein des bosnischen Bischofs schon früher auf die Mitte des 15. Jahrhunderts datiert. Zur Lösung des Problems verhalf endlich ein Siegel. In einer Urkunde vom 29. Juni 1440, die in Warschau erhalten blieb, haben die Stände von Ungarn in Buda König Wladislaw I. Treue geschworen und die Krönung Ladislaus V. annulliert. Das fünfte unter den beinahe hundert Siegeln zeigt ein mit den Wappen des Grabsteines von Diakovár völlig übereinstimmendes Bild. Das Siegel gehört dem Bischof von Bosnien, Josephus. Den unvollständigen Text der Grabsteinumschrift kann man also wahrscheinlich so ergänzen: (..Josephus filius Joha)nnis de Zela...: das Wort „monumenta" bei Kukuljevié ist reine Erfindung oder falsche Rekonstruktion. Josephus war Pfarrer in Léva (Levice), in Komitat Bars, und wurde von Papst Martin V. am 15. März 1428 zum Bischof von Bosnien ernannt. Josephus' Protektor war aller Wahrscheinlichkeit nach der Gutsherr von Léva, Petrus Lévai Cseh ( + 1440), der seit 1422 als Herr der Burg von Nevna (heute Levanjska VaroS) einer der Nachbarn des Bistums Bosnien war, dazu stellte König Sigismund ihn im Jahre 1427 an die Spitze des Banats von Macsó. Josephus war sein Vertrauter, vielleicht sein Kaplan. Aus Zela ist im 15. Jahrhundert keine Adelsfamilie bekannt, so kam Josephus wahrscheinlich vom Bauernstand aus Zela (später Felsőzélle, heute Zelenice) im Komitat Nyitra. In den Würdenzeilen der Urkunden kommt er seit Mai 1428 als Bischof vor. Politische Rolle spielte er - soweit wir wissen - nur seit 1440, nach der Thronbesteigerung von Wladislaw I. Die letzte Angabe über ihn stammt von 16. August 1442, im April 1444 kommt schon sein Nachfolger Rafael Szekcsöi Herceg als erwählter Bischof vor. So wurde der Grabstein wahrscheinlich in der ersten Hälfte der 1440-er Jahren gemeißelt. Der Grabstein von Johannes Décsei Rohfi schließt sich stilistisch eng an die Grabplatten der 1430-er Jahre in Ofen (Buda) an, der vom Bischof Josephus gehört zu einer Grabsteingruppe von Neutra, Veszprém und Gran. Das besser bekannte, fragmentarische Grabdenkmal des Agramer Bischofs Lukács Szegedi (1500-1510) - nach dem Stil der ornamentaler Randzone, dem Formenschatz, der Bearbeitungsweise - stammt aus einer Marmorbearbeitungs-Werkstatt in Gran, wie Jolán Balogh und Árpád Mikó nachgewiesen haben. Es ist auch ein viertes, aus rotem Marmor gemeißeltes Stück in Agram bekannt, ein Stück des Grabsteins des Archidiakons von Kemlék, Blasius Marocsai (+1495) und des Archidiakons von Gorica Johannes Marocsai: Auf dieser Platte steht die Priesterfigur über der "tabula ansata" mit der Inschrift. Das Rahmenwerk ist nicht bekannt, aber der über der Tafel stehende Figurtyp stimmt mit dem des Lukács-SzegediGrabsteins überein. Es wurde mit Recht aufgeworfen, daß die Grabplatte aus Gran oder Ofen nach Agram gekommen sein dürfte, umso mehr als noch ein drittes Bruchstück dieser Art bekannt ist: Im Ungarischen Nationalmuseum wird ein Fragment eines Grabsteins mit dem Bakócz-Wappen von einem unbekannten Fundort aufbewahrt, seine Umschrift weist ebenfalls auf einen Ofener Probst hin. Von einer fünften, nur aus der Beschreibung des Statuts des Agramer Kapitels bekannten Grabplatte, die einst über dem Grab des Anfang des 13. Jahrhunderts verstorbenen Bischofs Dominicus lag, besagt die Quelle, daß sie aus Rotmarmor war. Das Vorkommen des damals fast ausschließlich im "Viereck" Ofen-Gran-StuhlweißenburgTotis (Tata) und nur von den Vornehmsten benutzten Steines in Agram bedeutet eine Anpassung an die Mode des Königshofes oder der erzbischöflichen Residenz in Gran. In Agram blieben neben diesen Denkmälern viele Grabsteine aus gewöhnlichen Steinsorten unversehrt oder in Bruchstücken erhalten. Ein Teil davon ist interessant aber nicht typisch in der Ausführung, viele sind schwächere Steinmetzarbeiten. Diese werden für die Arbeiten lokaler Werkstätten gehalten. In allen Fällen zeugt die Benutzung des Rotmarmors schon in der Auswahl des Materials von höheren Ansprüchen. Die mit diesem Stein arbeitenden, begabten und qualifizierten Steinmetzen waren nur in den Zentren des Landes, in Ofen und Gran zu finden, wie dies auch von den stilistischen Verbindungen bekräftigt wird.