Wellmann Imre: A parasztnép sorsa Pest megyében kétszáz évvel ezelőtt tulajdon vallomásaiak tökrében (Mezőgazdaságtörténeti tanulmányok 3. Magyar Mezőgazdasági Múzeum, Budapest, 1967)

Résumé

anderem Falle von einer bedeutenden Schicht sprechen könnte; die soziale Differenzierung, obwohl sie Hand in Hand mit der sich entfaltenden bäuerlichen Warenproduktion vorwärts­schritt, gelangte noch bis zu einer sich auf die Extreme richtenden Polarisation nicht. Die Tendenz, Kleinhäusler oder sogar produktionsmittellos zu werden, schritt noch wenig fort, da die Produktivkräfte, obwohl sie eine bedeutende Entwicklung durchliefen, von einem Tiefpunkt ausgehend, noch kein hohes Niveau erreichen konnten. Es lag nicht nur an den hohen Ziffern des Quotienten anbaufähige Fläche : Bevölkerungs­zahl, sowie an der inneren Elastizität und an den archaischen Zügen der Bauerngesell­schaft, dass ein noch relativ geringer Prozentsatz (im Hügelland 2,7, in der Ebene 2,6, im Ganzen 2,6 v. H.) der Dorfbevölkerung besitzlos blieb. Das hing auch damit zusammen, dass — in Verbindung mit dem Entwicklungsrückstand der Produktivkräfte — auch die Entfaltung der gutsherrlichen Eigenwirtschaft, die ja in Ober- und Westungarn dem Bauernbesitz schon seit langem Schranken gesetzt hatte, hier noch keine grossen Fortschritte machte. In der ersten Zeit der Neubesiedlung waren noch die Grundherren bestrebt, nur aus der Ferne mit ihren Untertanen Kontakt zu halten, und begnügten sich damit, Natural­und Geldabgaben in einer Summe von ihnen zu verlangen. Später besuchten sie schon ihre endgültig zurückerlangten oder aufs neue in Besitz genommenen Güter, und bei ihrem dortigen Aufenthalt forderten sie eine Versorgung für ihre Person, ihre Familienmitglieder und ihr Gefolge an. Die ersten Fronansprüche entstanden in Bezug auf die Beförderung des Neuntels und — der herrschenden Rolle der Viehhaltung gemäss — auf die Mahd der für den Herrn ausgesonderten Wiese. Als dann die Übersiedlung des Grundherrn in das vom Türken befreite Gebeit an die Reihe kam, fielen auch Bauarbeiten des neuen Herren­sitzes den Bauern zu. Zu einem Getreidebau in eigenem Betrieb — neben der Viehhaltung, die man auf der Gemeinweide und teilweise mit Hilfe des in Robot gemähten oder vom Bauern geforderten Heus betrieb — gab erst die in den 1730er Jahren beginnende Kriegs­konjuktur den Grundherren Ansporn. Bei kleineren Besitzern erscheinen die Äcker in eigener Wirtschaft zunächst noch unter den Bauernfeldern, in Gemengelage: auch ihnen werden Ackerstücke bei der gemeinsamen Verlosung zuteil, wenn auch in grösserem Aus­mass, kraft mehrerer „Pfeile" (Lose). Grossgrundherren dagegen enteignen Felder aus der Dorfgemarkung möglichst in einem Stück, von den Bauernfeldern gesondert und vom Flurzwang befreit, eventuell richten sie ihre Vorwerke in einer benachbarten Pussta ein. In später entstandenen Dörfern nistet sich der Grundherr nicht nachträglich in die Ge­markung ein, sondern hält er von Anfang an auf der ganzen Flur seine Hand, reserviert deren besten Teil für sich und lässt vom übrigen nach seinem Belieben den Bauern zukom­men. Die Güter der kleineren Grundherren, die ihre geringeren Überschüsse auf dem Pester Markt abzusetzen trachteten, lagen zumeist im südlichen Teil des Hügellandes und im südöstlichen Teil der Tiefebene. Im letzteren Gebiet gab es Ortschaften, in denen sich nicht weniger als 16 bis 20 Grundherrn in der — zweifellos geräumigen — Gemarkung teilten. Der Grossgrundbesitz dagegen, dessen grössere Überschüsse auf dem damals überaus wichtigen Wasserweg: mittels der Donau öfters auch auf fernere Märkte gelang­ten, konzentrierte sich grösstenteils im mittleren, dann nördlichen Gebiet des Hügellandes sowie im nördlichen Teil der östlichen Ebene. Der grösste Grundbesitzer, der mit jahr­zehntelanger ausdauernder und zielbewusster Arbeit sein ansehnliches Latifundium aus­gestaltete, konnte nicht weniger als 17 Gemeinden und 26 Wüstungen als sein Eigen nennen; ausser ihm verfügten noch 5 Magnaten, 1 Bischof, 2 Domkapitel und 1 Non­nenkloster über 2 bis 10 ganze Ortschaften bzw. Teile derselben. Die Güter des Kleinadels, auch des bedeutenderen, lagen der Regel nach in mehreren, mitunter auch nicht benach­barten Dörfern, infolge verwandschaftlicher Teilungen auf zahlreiche Teilbesitze zersplit­tert. Die grösseren Herren waren dagegen, und meist mit Erfolg, bestrebt, räumlich zusam-

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