Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1995-1997 (Budapest, 1998)

CSOMA ZSIGMOND: Deutsches Bauerleben, deutsches Bauernschicksal in Ungarn

Willander Weine in Europa, Weinhändler in Villány/Willand Die ausgezeichneten herrschaftsgütlichen Weine von Villány sind ab dem 18. Jahrhundert durch die Vermittlung Wiens in ganz Europa bekannt geworden. Die erzherzögliche Kellerei exportierte aus dem Weinbestand bereits um 1840 nach Amerika und Brasilien. Den örtlichen Weinumsatz bedeutete, dais er in gemieteten Wirtshäusern ausgeschenkt wurde. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist in den herrschaftlichen Kellern 8.000 Ohm Villányer Wein, vor allem in Flaschen behandelt worden. Die berühmten Villányer Weine sind nach Mohács, Pest, Wien, Triest, Graz und nach Prag geliefert worden. Mitte des 19- Jahrhunderts kannten auch die vornehmen Bewohner von Pest und die Besucher der Kasinos die Villányer Rotweine und tranken sie mit Vorliebe. Villány wurde zur zweiten Hälfte des Jahrhunderts Mittelpunkt des örtlichen Weinhandels, und zahlreiche Weinhandelsdynastien bemühten sich um die Aufrechterhaltung des Rufes der Villányer Weine. Die Familien Schuth, Spiccer, Fürst und Gyimóthy begründeten den Handel der Villányer Weine. Die Familie Schuth nahm mit ihren Weinen an der Pariser Weitausteilung teil und erwarb sich den Titel des Lieferanten des ungarischen Königshofes. Die Nachfrage nach den Villányer Weinen war sehr groß, das Dorf hat unmittelbar bis zur Fronteröffnung im zweiten Weltkrieg mit Wein gehandelt. Nach der Aussiedlung der mit Kollek­tivschuld zu Unrecht abgestempelten Deutschen fiel der Weinhandel zurück. Der Weinhandel ist Aufgabe der verstaatlichten Großbetriebe geworden, welche entsprechend den Ansprüchen des internationalen Weinhandels und die Traditionen der ehemaligen erzherzöglichen Keller aufrechterhaltend den Weinverkauf in und außerhalb Europas fortsetzte. Diese Arbeit wurde so erfolgreich verrichtet, dais die Nachfolgeorganisaton, die „Villányi Borászat RT". (Trauben­Wein GmbH) in 16 Länder, jährlich ca. 1.500.000 Flaschen Wein liefert. Als Ergebnis der Privatisationsvorgänge der letzten Jahre nahm mit der Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse die Zahl der sich mit Weinbau Beschäftigenden Privatproduzenten, Unternehmer oder sich auf dieses Fachgebiet spezialisierenden Gesellschaften zu. Das Wein­baugebiet ist farbiger geworden, und der Kreis der abgefüllten Produkte ist am Zunehmen. Der Ruf und die Anerkennung der Weine aus diesem Weingebiet nimmt nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Landes zu.

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