Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1995-1997 (Budapest, 1998)

KNÉZY JUDIT: Lage der angesiedelten deutschen Volksgruppen und ihre Konflikte mit den zuständigen Gutsherren (Komitat Somogy, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts)

Häuser zu verlassen, auch darum, weil einige Offiziere so halten, /die uns nicht anders als als Hungerleider und Streitsüchtige ansehen, /die die Leute nur ständig dämütigen. Der gnädige Herr fand uns noch nie unnachgiebig, daß wir die Pacht nicht bezahlt hätten, wir haben uns immer an den Kontrakt gehalten, /aber der gnädige Herr belastete uns jedes Jahr mit neuen Dingen und Er versucht, uns mit dem Frondienst noch mehr Schrecken einzujagen. /" 23 Es ist der Gemeinde gelungen, weiterhin zu erreichen, daß sie die Fronarbeit mit Geld ablösen können. Einmal hat man versucht, die Szulóker mit Zwang nach Péterhida zur Fronarbeit zu treiben, sie haben sich gegen die Haiducken erhoben, deshalb wurden mehrere 1811. eingek­erkert. 24 Um den Frondienst abzuwehren, schrieb man 1794.: "Die Haushalte bestehen nur aus einer Ehe und wenn sie mit Frondienst belastet wären, so wären sie nicht in der Lage, die Wirschaft gut versehen zu können." Aber - auch nach späteren Daten - ist das nur teilweise wahr, daß es unter den Einwohnern dieser Gemeinden nicht Brauch war, daß mehrere Leute in einem Haushalt das gemeinsame Brot assen. 1814. gab es hier z.B.: 14 Familien, in denen 7 Personen oder mehr in einem Haushalt zusammen lebten, aber die Zahl der Familien war noch grösser, wo die Arbeit in Großfamilien verrichtet wurde, das Geld, das Einkommen war nicht in einer Hand, wie bei den ungarischen Grossfamilien der Umgebung, sondern sie beteiligten die Kleinfamilien am Einkommen und Boden. Die Diskussion in der Zeitung "Magyar Gazda" (Ungarischer Landwirt 1845-46) veröffentlicht interessante Daten über die Arbeitsorganisation und über die rechtliche Lage und Möglichkeiten der Szulóker. Der Geistliche, István Barla Szabó, beeinflußt von der damaligen falschen nationalen Charak­terologie, stellte fest, daß nur die fleißigen Deutschen den Tabakanbau mögen, die Ungarn fühlen eine Abneigung dagegen wegen ihrer "asiatischen Ungeduld" und wegen des Mangels an entsprechender Bildung. 25 Einer der Redakteure Namens Barcsy reagierte darauf sehr korrekt: 26 Seiner Meinung nach kann die Anklage der "asiatischen Ungeduld" in Zusammen­hang mit den Ungarn nicht erhoben werden, weil in anderen Landschaften auch Ungarn Tabak anbauen, gegebenfalls auch besseren als der Szulóker /z.B.: Hövely, Vitnyéd, Malomsok, Jánosháza in Transdanubien/. Man braucht zum Tabakanbau genügend Pachtland oder zehn­telfreies Land. Auch die Szulóker bauen den Tabak nicht auf ihrem Grundstück an, sondern auf Pachtland. Der Tabakanbau verlangt viel Arbeit, deshalb hat man daneben keine Zeit, Frondienst zu leisten, und deshalb haben die Szulóker seit Jahrzehnten statt der Fronpflicht die Bezahlung mit Geld gewählt. Den ewigen Leibeigenen, die in der Umgebung leben, sind diese Möglichkeiten nicht gegeben - schreibt er weiterhin und setzt damit fort, wie wichtig die entsprechende Arbeitsorganisation und die Bezahlung der Beteiligten ist. "Die deutschen Männer und Frauen bekommen Lohn von dem Vater. Wenn die Männer heiraten, bleiben sie weiterhin bei ihrem Vater, und sowohl der Sohn als auch dessen Frau bekommt Lohn vom Vater, um für das Geld Land für Tabakanbau kaufen zu können."So verrichten sie zwar die meisten Arbeiten zusammen, aber die Selbständigkeit der Familienmitglieder wird verwirk­licht. Demgegenüber wurde bei den ungarischen Leibeigenen der Umgebung auch im Falle von Halbsessionen das Geld gemeinsam verdient, und nach der Bearbeitung der halb Session arbeiten die ungarischen Leibeigenen noch als Tagelöhner oder übernahmen Frachten oder andere Arbeiten, aber das ganze Geld wanderte in die Hand des Landwirtes. Wegen des

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