Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1992-1994 (Budapest, 1994)

CSOMA ZSIGMOND: Bäuerlicher und kleinadeliger Weintransport und Fuhrleute zwischen dem Vorraum der Ostalpen und dem ungarischen Transdanubien (Kontakte über die Ost-West Grenzen, 17.-bis Anfang des 20.Jh.-s)

nitz, Moschendorf (Nagysároslak), Strem, Urbensdorf (Orbánfalu), Woppendorf (Várújfalu), Veite (Velike), Roterturm, Güssing, Stegersbach, Heiligenbrunn und Stadtschlaining. Die Bauernwagen und das Weinmass zwischen dem Vorraum der Ostalpen und dem ungarischen Transdanubien Von dem charakteristischen und wichtigen Gerät der bäuerlichen Weinlieferung, dem Transportwagen, sind sehr wenige Aufzeichnungen erhalten geblieben. Heute kann man keinen ehemaligen Weinwagen mehr sehen, weil sie nach 1921 langsam versch­wunden sind. Die letzte ausführliche Beschreibung haben wir von KAROLY GAAL, 34 der noch Ende der 50-er Jahre solche Wagen gesehen hat und aufzeichnen konnte. (Die heute gebräuchlichen Wagen sind kürzer und leichter, sie können weniger Ge­wicht tragen als die ähnlich aussehenden älteren, schwereren und längeren Weinwa­gen!). Im feudalen Ungarn sind die Zehensteuer, Bergsteuer und schon in den Gutsherrs­chaften eingeführte Ferntransporte (hosszúfuvar) der Bauern und Untertanen mit den Bauernwagen durchgeführt worden. Aber es bestanden Unterschiede zwischen den beschlagenen, schweren Knechtwagen des Gutes und den leichteren, wendigen Bauern­wagen mit denen die Weine der Gutsherrschaften in grossen gutsherrschaftlichen Fäs­sern transportiert wurden. Diese grossen Fässer hatten nicht genügend Platz auf dem Bauernwagen. In Westtransdanubien, im Somló-Gebiet, hat der Domänen Verwalter am 15. Oktober 1809 um Fässer des Weinzehent zur Weglieferung vom Zentrum der Guts­herrschaf Pápa gebeten. Der Domänenverwalter bat um 12 Eimer-Fässer, weil grösse­re nicht Platz auf dem Bauern, — Untertanen — Wagen gehabt hätten. 35 Diese grösseren Fässer waren in Ungarn allgemein gebräuchlich. In meinem Forschungsgebiet, in Wes­tungarn, (südliches Burgenland), wurden auch Bauernwagen mit 3 Fässern verwendet. Diese Fässerzahl und das Hohlmass der Fässer scheint in diesem Gebiet üblich gewe­sen zu sein. Diese Beharrlichkeit wirft eine Frage auf: welche Verbindung gab es zu dem früheren westungarischen Weinmass? Im westlichen Grenzgebiet von Ungarn waren die österreichischen und steiermär­kischen Weinmasse gebräuchlich, ihre Existenz kann man schon für das XTV.-XV. Jh. beweisen. Um diese Zeit wurden in Ungarn der 'Akó" oder die Urne in den amtli­chen Schriftstücken als Weinmass genannt. Die Bauern kannten "Akó" als Begriff für ein Weinmass, welches grösser als der Kübel war, — deshalb haben sie den "Akó" mit dem Eimer identifiziert. Die heute noch in den Kinderschuhen steckende ungaris­che Massgeschichtsforschung hat noch viele Schwierigkeiten. Wir kennen die alten lo­kalen Hohlmasse noch nicht genau. Deshalb lassen sich zum Beispiel aus "Akó" gebildete höhere Hohlmasse sehr schwer exakt bestimmen. In Westungarn (südliches Burgenland) und in der Steiermark verwendete man als Grosstransportmass das Fass, Startin, und auf dem Wagen drei Fässer. Der sogenannte Dreiling, Fuder, Wagenschwer. In der

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