Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1992-1994 (Budapest, 1994)

CSOMA ZSIGMOND: Bäuerlicher und kleinadeliger Weintransport und Fuhrleute zwischen dem Vorraum der Ostalpen und dem ungarischen Transdanubien (Kontakte über die Ost-West Grenzen, 17.-bis Anfang des 20.Jh.-s)

Witwe aus Köveskál zur Frau, die einen grossen Weingarten besass. In Oberwart kennt man auch heute noch seinen berühmten Weinkeller, auf dessen Kellertür sein Monog­ramm und die mit Eisen beschlagene Jahreszahl 1883 zu sehen ist. Seine Nachkom­men, die im Káli-Becken lebten, verkauften 1930 seine Oberwarter Immobilien. Historische Verbindungen des westungarischen Weintransportes Handel in Richtung Ost-West und West-Ost Ein vorbildlich wirtschaftender kalvinistischer Seelsorger aus einem Dorf in der Ge­gend nördlich des Plattensees berichtet 1880 darüber, dass der örtliche Wein von westungarischen Gasthausbesitzern und Weinhändlern aufgekauft wurde. Über Bala­tonfüred kann man im selben jähr folgendes lesen: "...die neuerlich hier zum Stamm­gast gewordenen steirischen Weinhändler" haben den Wein gekauft. 1884 werden im Zusammenhang mit dem Weinverkauf und transport wiederum Steirer erwähnt, aber die Ungarn hielten die Weinmenge, die die Steirer auf ihren Wagen transportier­ten, für zu wenig. Der Wein wurde nach der Gärung, in den Wintermonaten, wegtransportiert. Aus den handschriftlichen Aufzeichnungen ANDREAS BARANYs aus Kővágóőrs vom 23. Jänner 1888 geht hervor, dass er seinen Wein einem deutschen Händler aus Stinatz verkauft hat. Stinatz war aber ein kroatisches Dorf, und der Irrtum in den Aufzeich­nungen BARANYs kam wahrscheindlich durch das gebrochene Ungarisch, das westun­garische Pferdegeschirr (Kummetgeschir) und den westungarischen Wagentyp (Wein-Schwebenwagen mit Kipfn) des kroatischen Händlers bzw. Fuhrmanns zustan­de. Um die Mitte des XIX Jhs. schrieb die "Vasárnapi Újság" (Sonntagszeitung), dass man in dem an Nationalitäten gewohnten Ungarn westlich von Oberwart (Felsőőr) ni­emand mehr Ungarisch sprechen hört. Eine Ausnahme bildeten nur die Zalaer, eisen­burger und Ödenburger Fuhrmänner, die hauptsächlich Getreide und Wein in die Steiermark beförderten. 1 1 ELEK FÉNYES hat auch in seiner Beschreibung des Komi­tates Eisenburg erwähnt, dass Wein und Galläpfel nach Steiermark und Österreich transportiert wurden. 12 Als Gegenwert für Wein und Getreide beförderten die Fuhr­männer verschiedene Eisenwaren, Industrieartikel, Obst und Holz zurück nach Un­13 garn. Das Holz war für das bäuerliche Bauen in Ungarn sehr wichtig. Der Wein hingegen war in der Steiermark immer eine gute und gesuchte Ware. Die Weinbeför­derung wird auch von den Conscriptionen des XVIII. Jhs. widergespiegelt. Diese kon­junkturelle Möglichkeit bestand auch für die neuangesiedelten Dörfer. Hier wurden wegen der späten Besiedlung erstmals um die Mitte des XVII. Jh.-s mehr Weingärten angelegt. 14

Next

/
Thumbnails
Contents