Fehér György szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1992-1994 (Budapest, 1994)
CSOMA ZSIGMOND: Bäuerlicher und kleinadeliger Weintransport und Fuhrleute zwischen dem Vorraum der Ostalpen und dem ungarischen Transdanubien (Kontakte über die Ost-West Grenzen, 17.-bis Anfang des 20.Jh.-s)
Der Weinkaufmann schlief allein in einem gemieteten Zimmer des Gasthauses. Die bäuerlichen Fuhrmänner zahlten ihre Lebensmittel und Getränke immer selbst. Die morgendliche Abfahrt war sehr früh, im Sommer noch vor Anbruch des Tages, da mittags, wegen der grossen Hitze, eine längere Pause eingelegt werden musste. Auf den Wagen hingen Kerzenlampen. Besondere Schutzheilige oder Gebete hatten die Fuhrmänner nicht. Auf den ungefährlichen Strecken nahmen sie ihren Rosenkranz zur Hand und beteten. Die Fuhrmänner trugen eine kleine Axt bei sich, die nicht als Waffe gedacht war, sondern als ein allgemein gebrauchtes Werkzeug. Wenn man sich mit einem bekannten bäuerlichen Fuhrmann traf, wurde gerne gesprochen, man interessierte sich für Kauf und Verkaufsmöglichkeiten, und Hess die Familien grüssen. Aus den vollen Fässern wurde schon auf dem Heimweg Wein verkauft. Es war das Beste, wenn man schon mit leeren Fässern zurück nach Westungarn kam. In den Gasthäusern konnten sie meist grosse Mengen verkaufen. Einzelne Fuhrmänner fuhren jedoch direkt über Fürstenfeld mit ihrem Wein in die Steiermark. Für das Futter der Pferde sorgte der Fuhrmann. In Ungarn konnte man — wegen des anderen Wirtschaftssystems — kein Heu bekommen, deshalb musste dieses auf dem Wagen mitgebracht werden. Unterwegs, wenn man kurze Zeit stehen blieb, band man vor die Pferde auf die Wagendeichsel eine Kiste voll mit Futter. Wenn das Wetter schlecht war, bekamen die Pferde mehr Futter. Den Hafer kaufte man in Ungarn. Unterwegs erkundigten sich die Fuhrmänner, wo man Hafer kaufen konnte. Nach mehreren Fahrten kannten sie schon die Möglichkeiten zum Haferkauf. Der Hafer befand sich im ersten Wagenkorb in einem Hafersack, vritce. Das Heu wurde zu 60x80x60 cm. Ballen, pert sina, zusammengebunden. Von diesen Ballen legte man 13-15 Stück auf den Wagen. Jeder einzelne war mit einem Roggenstrohseil gebunden. Diese Ballen befanden sich auf den Weinfässern. Von Stinatz z.B. legten STIPSITS GEORG und sein Sohn, RUDOLF, Weinkaufmänner, zu Beginn des XX. Jhs. pro Wagen 28 Ballen auf. Sie kauften im November 2-3 Jahre alte Fohlen in Kroatien und in Südungarn (Lendava, Murska Sobota, Szigetvár, Rédics, Varazdin, Zagreb). Mit diesen lieferten sie den Wein zwischen der Steiermark und dem Plattensee. Die Pferde verkauften sie im Frühling und begannen im April mit einer anderen Arbeit. 10 Für den Winter — und Frühfrühlingstransport schnitten die Fuhrleute den Pferden ihren Schweif ab, oder banden ihn auf, Damit sie den Dreck nicht aufwirbeln konnten. Ein aufgebundener Pferdschwanz war 30-35 cm lang. Dazu wurde der Schwei f de" Pferdes fest gedreht, eingeschlagen und mit einigen Schwanzhaaren gebunden.