Szakács Sándor szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1990-1991 (Budapest, 1991)

CSOMA ZSIGMOND: Der Einfluss und die Verbreitung der deutschen und deutschprachigen Weinbauliteratur in Ungarn, während der Landwirtschaftlichen Revolution

Die Wirtschafskriese in Ungarn nach den napoleonischen Kriegen, an fan g des XIX. jh.-s stellte die ganze ungaris­che Grundbesitzerklasse vor die Alter­native: entweder geht man zur fortschrittlicheren kapitalistischen Pro­duktionsweise über, oder man geht un­ter. Der Übergang zur kapitalistischen Produktion forderte präzise, fachge­rechte Bodenbearbeitung, Stallung, die Anwendung von wissenschaftlichen Verfahren, Technik und Maschinen und vorallem fachkundige Lohnarbeit, so­wie Fachliteratur. Ahnliche Probleme wie in der ungarischen Landwirtschaft bestanden auch im Weinbau. Bedingt durch die geographischen und geschichtlichen Faktoren hatte für Ungarn die deutsche Weinbauliteratur zu seiner Zeit die größte Bedeutung. Die französische Fachliteratur, und We­inbauergebnisse waren in Ungarn - auch durch die bestehenden Sprachschwierigke­iten - weniger bekannt und lagen nur in der Übersetzung der Arbeiten von CH APTAL und ROSIER vor. Kenntnisse über die französischen Weinzubereitungsmethoden wurden mit der Vermittlung der deutschen und deutschsprachigen Fachliteratur verbreitet. Das am Anfang des XVIII. Jh.-s erschienene Georgica Curiosa hatte auch in Ungarn eine große Wirkung. /Im Jahre 1701. III Band/ Danach entsteht eine Reihe von Fachbüchern, darunter auch die verschiedenen Arbeiten von SPRENGER, BALTHASAR.M. Auf seine praktischen und gut illustrierten Bücher machte die Zeitschrift "Magyar Hírmondó" (Ungarischer Nachrichter) aufmerksam. Diese erste ungarsprachige Zeitung erschien in Preßburg. Ihr Herausgeber, PATZKO August war ein Ungardeutscher, er konnte nichteinmal ungarisch. Im Jahre 1780 berichtete die Zeitung über die Bücher von SPRENGER, BALTHASAR und bezeichnete sie als zu den neuesten und besten Schriften gehörend. Die große Wirkung der Bücher von SPRENGER in Ungarn kann man daran erkennen, dass die Weinbauer am Anfang des XIX. Jh.-s in den ungarischen Weinbaugegenden sich auf seine Arbeiten stützten. So z.B. befolgten sie seine Ratschläge und bauten wenige Rebsorten an, auch die Verbreitung der Sortengruppe in "Proles Occidentalis" sowie das allgemeine Inte­resse an der Modernisierung und der Verbreitung von neuen Weinbautechniken ist 1. BÉL MÁTYÁS /1684-1749/

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