Szakács Sándor szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1990-1991 (Budapest, 1991)
GYULAI FERENC - HERTELENDI EDE - SZABÓ ISTVÁN: Frühmittelalterliche Pflanzenfunde und ihre Datierung vom Gebiet des Plattensees
Rezentwert aller terrestrischen Proben Schwankungen unterworfen, die zwischen konventionellem 14 C-Alter und wahrem Alter führen, die durch denrochronologische Eichung bestimmt worden war. 3.2. Die Auswertungen Der Siedlungsplatz lässt sich aufgrund des archäologischen Fundmaterials in das 9-13. Jahrhundert datieren. Dank der C-Untersuchungen des Atomkernforschungsinstitutes Debrecen im Jahre 1987 konnte man das Alter des botanischen Fundmaterials auf ein frühere Zeit festlegen. Die Kulturschicht lag zwischen 5-15 cm unter der heutigen Oberfläche. Diese Schicht ist relativ dünn, demzufolge ist die Siedlung nicht lange bewohnt worden (Abb. 4). Die Kulturschicht lag überall auf einer ausgedehnten zusammengedrückten Riedgrassschicht. Der Archäobotaniker Herr M. FÜZES beobachtete unter dieser Riedgrasschicht fehlende Durchwurzelung und stiess nur auf Pfostenlöcher. Er vermutet, dass der Riedgrasstorf vom Menschen hierhergebracht wurde, um den Boden der Siedlung (Fläche ca.600m 2 ) trocken zu halten. Aus der Kulturschicht wurden drei Holzproben (Pfähle), zwei Holzkohlenproben, eine Getreideprobe, eine Probe aus der oben erwähnten Riedgrasschicht und zwei Torfproben genommen (Tab. 2). Auf grund der xylotomischen Untersuchungen bestehen alle Pfähle aus Eichenholz. Die antrakotomischen Analysen von zwei Feuerstellen zeigen, dass ausser Quercus sp. noch weitere Holzarten benutzt wurden. Als Brennholz wurden Quercus sp., Populus sp., Alnus sp. und Ulmus sp. verwendet. Diese Arten stammen höchstwahrscheinlich aus der nahen Umgebung der Siedlung. Sie wachsen heute in der Nähe von Fonyód-Bélatelep, und bilden die pflanzensoziologischen Alno-Ulmion, bzw. Quercion pubescenti (-petraeae) in der Klasse der Querco-Fagetea (Reichere Laubwälder). Die 14 C-Untersuchungen weisen für sämtliche Pfähle etwa das gleiche Alter aus. Berücksichtigt man die 14 C-Jahresschwankungen, sowie die Tatsache, dass die Pfähle aus Kernholz ververtigt wurden, dann entspricht die Datierung der Pfähle derjenigen der Holzkohle und des Getreides. Zusätzlich wurde eine jüngere und eine ältere Torfprobe analysiert. Die 14 C-Analysen zeigen eindeutig, dass das Alter der Siedlung in die Spätawarenzeit fällt, also von der zweiten Hälfte des 7.Jh. bis Ende des 9. Jh. Jüngere Keramikfunde könnten daraufhinweisen, dass die Siedlung bis zum Ende des 13. Jh. noch mehrmals besucht wurde. Dass die Siedlung aus der Awarenzeit stammt, ist besonders deswegen so interessant, weil von dieser Zeit sehr wenig über ide Pflanzenbaukultur bekannt ist. Dies ist umso bedauerlicher,