Pintér János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1988-1989 (Budapest, 1990)

FÜLÖP ÉVA MÁRIA: A Tihanyi Bencés Apátság uradalmának gazdasági kapcsolatai (1845-1945)

Die Gutswirtschaft hatte rege wirtschaftliche Beziehungen hinsichtlich der Tier­zucht und der Pflanzenproduktion. Es wurde Elitsaatgut und Zuchtvieh von anderen hochentwickelten Gütern erworben. Zuchttiere wurden auch aus dem Ausland im­portiert, z. B. gute Milchküche aus der Schweiz. Der Exportkreis der Wagenpferde aus Szántódpuszta reichte in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts ganz bis Berlin. Man hat Schafswolle, Getreide an Kaufleute von Kufstein, Bozen und Bres­lau verkauft. Obwohl nach der Ablöse der Weinberge der Hörigen, der in den Weinbergen der Abtei angebaute Wein nur für den Eigenbedarf genügte, hatte der Orden am Ende des vorigen Jahrhunderts einen wesentlichen Anteil im Kampf gegen die Reblaus. Die Erzabtei war in guter Eintracht mit dem Landwirtschaftlichen Ministerium und erliess eine Verordnung an die in Pfarämtern tätigen Benediktiner, um an der Ver­breitung neuer Verfahren im Weinbau mitzuwirken, womit den zugrunde gegange­nen Weinbauern bedeutend geholfen wurde. Mit dem Unterhalten des Kurortes in Balatonfüred durch sein Bad und Restau­rant hat sich die Abtei an die allmählich emporkommende Badeorte des Plattensees angeschlossen, aber ohne in der für die Badegäste wichtige Obst- und Gemüsepro­duktion besonders teilzunehmen. Mit der Gründung der Molkerei und zufolge der Entwicklung des Verkehrs hat die Abtei zur Versorgung der Milchhalle, beziehungs­weise der Badegäste in Siófok beigetragen. Beachtenswert ist die Parzellierung der Grundstücke bei Balatonfüred und in der Umgebung von Zamárdi ab der 60-er Jahre des verflossenen Jahrhunderts. Einer­seits wurde damit ein bis heute andauerder Prozess in Schwung gesetzt, nämlich das Erwerben von Grundstücken für Erholungszwecke. Anderseits brachte das so erwor­bene Kapital einen Aufschwung in die Gutswirtschaft der Abtei und trug dazu bei, dass aus der feudalen Domäne ein kapitalistischer Grossbetrieb wurde.

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