Pintér János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1988-1989 (Budapest, 1990)

BALASSA IVÁN: A magyar sertéstartás történetének néhány kérdése

haben 50-100-200 km lange, oder noch grössere Strecken zurückgelegt, bis sie den Eichelwald erreichten. Auch im 19. Jahrhundert, als das Eisenbahnnetz das Land noch nicht umspannte und die Treidelei an der Donau nur einen kleinen Teil der Schweine auf die Märkte befördern konnte, legten die aufgebesserten, halbgemäs­teten Schweine mehrhundert Kilometer zurück, bis sie die westungarischen und ös­terreichischen Märkte erreichten. Wenn sich diese Wege auch nicht wiederholten, so beweisen sie doch, dass die Schweine, erstens die Landrasse und die mit diesen gekreuzten Rassen bedeutende Strecken zurüclegen konnten. Wenn die Nomaden trotz diesen Eigenschaften doch keine Schweinehaltung betrieben, so musste es an­dere Gründe gegeben haben. Hier können wir die Naturverhältnisse erwähnen. Der Wasseranspruch des Schweines ist sehr gross (Trinken, Baden), das konnten die von den Nomaden frequentierten Weiden mit unter 300 mm Niederschlag pro Jahr selbstverständlich nicht sichern. Das Schwein bringt nur einen Nutzen, nur sein Fleisch konnte ver­braucht werden (die Verwertung des Schweinsleders ist relative neu). Demgegen­über bringt das nomadische Pferd, Kamel, Renntier, Rind, Schaf etc. zwei bis drei Nutzen und konnte so im Haushalt der Nomaden weitläufigere Bedürfnisse befriedigen. Es muss auch in Betracht gezogen weden, dass der grössere Teil der Tiere gewillt ist, in gewisser Aufeinanderfolge zu weiden und trinken, man kann sie jedoch nicht dazu bewegen, auf den von Schweinen aufgewühlten Flächen zu weiden und die Tränken zu benützen. Alldas erklärt, warum wir bei den sog. „reinen No­maden" keine Schweinsherden finden. Mit dem Ungartum vor der Landnahmezeit in Beziehung, bezeugt die bewiesene oder wenigstens glaubhafte bedeutende Schweinehaltung, dass unsere Vorfahren Halbnomaden gewesen sein konnten. Die Schweinsherden standen in der Nähe der provisorischen oder mehr-minder dauernder Siedlung, das andere Vieh aber wurde auf die weiter entlegenen Weiden getrieben. Es ergibt sich die Frage, ob unsere Vor­fahren Schweinsherden über die Karpaten mit sich gebracht gaben. Direkte Beweise stehen uns zur Beantwortung nicht zur Verfügung, die Tatsache aber, dass die alten Landrassen imstande waren, mehrere hundert Kilometer zurückzulegen, scheinen die Möglichkeit zu unterstützen, dass sie den Weg über die Karpaten zurückzulegen fähig waren. Weitere Forschungen müssen die Verbindung und Einzelheiten der Zusammen­hänge der zweierlei Haltungsformen: der Sumpfhaltung und der Eichelmast klären. Die Naturverhältnisse, die Etimologie (fertő, avas), gewissermassen die Archäo­zoologie, die historische Volkskunde sprechen davon, dass diese Doppelheit schon vor der Landnahme bestehen konnte. Jedenfalls konnten sie im Karpatenbecken ziemlich einheitlich nebeneinander gelebt haben, bis zum 18. Jahrhundert, als der Mais immer mehr die führende Rolle in der Schweinehaltung übernahm und wäh­rend ungefähr zwei Jahrhunderten haben sich die alten Haltungsmethoden in immer mehr beschleunigtem Tempo aufgelöst.

Next

/
Thumbnails
Contents