Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1984-1985 (Budapest, 1985)

Tóth Lajos: Adalékok a dualizmuskori középfokú mezőgazdasági szakoktatás pedagógiai tartalmának történetéhez

DATEN ZUR ERZIEHUNGSGESCHICHTE DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN FACHUNTERRICHTES MITLERER STUFE WÄHREND DES DUALISMUS (1867—1918) IN UNGARN Nachdem der Autor sich kurz mit der bezüglichen Fachliteratur beschäftigt, erwähnt er, dass diese Literatur sich vorwiegend auf die Geschichte der Institutio­nen und auf die Geschichte des Fachunterrichts bezieht und als solche für die Forschung unentbehrlich ist. Aber eben so notwendig dünkt es, sich auch mit den letzten Jahrzehnten des 18-ten Jahrhunderts zu befassen, da sich nämlich ein Wandel im Fachunterricht vollzog: die Wichtigkeit der Erziehung wurde gefördert. Die rasche Entwicklung im Agrarbereich forderte eine intensive Verbreitung der Fachkenntnisse. Weder die Bauernwirtschaften, noch der Grossgrundbesitz konn­te in der Produktion die zeitgemäss arbeitenden, gebildeten und zugleich „wohler­zogenen" Fachleute entbehren. Die Fachmässigkeit und die Erziehung durch den Unterricht hielten mit den ökonomischen Forderungen Schritt. Die Dokumente des Fachunterrichtes der Jahre 1876,1887,1889 und 1897 enthalten neben theoreti­schen und praktischen Fachkenntnissen auch erziehrische Vorschriften. Der Ver­fasser analisisert die erziehrischen Forderungen der genannten Periode. Die Erzie­hung der Epoche stellt das folgende Ideal vor den jungen Landwirt: er sei in jeder Situation höflich und verständnissvoll, er respektiere jede Form des Besitzes, er achte seine Mitschüler und helfe ihnen, da sie seine zukünftigen Mitarbeiter werden, er sei diszipliniert in seinem Benehnem und in seiner Arbeit. Ferner sei er präzis, zufolge seiner technischen Kenntnisse muss er sich auf die landwirtschaftli­chen Maschinen verstehen. Die schriftlichen Arbeiten seines Berufes hat er genau und klar zu verrichten, Sparsamkeit ist eine weitere, wichtige Obliegenheit. Er hat die Anordnungen seiner Lehrer und Vorgesetzten bedingunglos zu respektieren und durchzuführen. Das Ziel dieser Erziehung war das gesellschaftliche Bewusst­sein und die Weltanschaung der herrschenden Klassengesellschaft beizubringen, den Ansichten von Mór Kármán folgend, der als Grundprinzip der bürgerlichen Gesellschaft die Führung und die Disziplin betrachtete. Die erziehrischen Aspekte des ungarischen landwirtschaftlichen Unterrichtes mitlerer Stufe während des Dualismus sind typisch und lehrreich. Mit der Entwick­lung des Kapitalismus ändern sich die Bedürfnisse und die Wichtigkeit der Erzie­hung wächst. Die pedagogischen Erfahrungen der Epoche mit entsprechender Kritik — können auch heute befolgt werden.

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