Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1984-1985 (Budapest, 1985)
N. Kiss István: A pozsonyi mérőnek, a magyar királyság hivatalos űrmértékének ismertsége külföldön a XVIII—XIX. században
DER PRESSBURGER METZEN, — DAS OFFIZIELLE MASS DES UNGARISCHEN KÖNIGREICHS, UND DESSEN KENNTNIS IM AUSLAND IM 18—19. JAHRHUNDERT Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Pressburger Metzen, als offizielles Mass des ungarischen Königreichs anerkannt, der durch den Landtag wiederholt bestätigt wurde. Was aber dessen Inhaltswert anbetrifft, herrschte in dem allgemeinen Bewusstsein grosse Unsicherheit. So z. B. wechselte man zwischen 1807 und 1813 dreimal den gesetzmässigen Kubikinhalt des Metzens; der Literwert fiel von 62,48 1 auf 53,3 1 um bald wieder auf 62,48 1 zu steigen. a) Unter dem selben Begriff „Pressburger Metzen" wurden in dem 16—19. Jahrhundert so in dem tatsächlichen Handelsverkehr, wie in den amtlichen Statistiken drei verschiedene Masse gebraucht. Der „grosse" Pressburger Metzen (62,48 1), der „kleine" Pressburger Metzen (53,3 1) und der s. g. „Pseudo"-Pressburger Metzen (61,48 1), der durch die Verwechslung des Pressburger mit dem Wiener Metzen zustandekam. b ) Die häusfigsten Formen der Fehler in der Beurteilung des offiziellen Hohlmasses waren: 1 ) Die falsche Gleichsetzung der Kubikinhalte der Pressburger bzw. Wiener Masse. 2) Die Unsicherheit in der Struktur des Metzens: d. h. die Anwendung von falschen oder archaischen Halben und ungenauen Multiplikationszahlen. c) Demzufolge ist es kaum wunderlich, dass so die ungarischen und österreichischen, wie die ausländischen Fachleute das offizielle Hohlmass von Ungarn, den Pressburger Metzen, falsch bestimmt haben. Die Genauigkeit der Angaben steigt nur seit 1850. d) Der Begriff Pressburger Metzen — ohne eine Erklärung ob es sich um einen grossen oder kleinen Metzen handelte, oder ohne eine zusätzliche Angabe über dessen Inhaltswert — macht die Umrechnung des Masses in hl oder Doppelzentner Wert völlig unsicher. So z. B. war das Gesamtvolumen der Getreideernte in 1798 50 Millionen Pressburger Metzen gross. Dieser Posten macht mit dem grossen Pressburger Metzen gerechnet 24,74 Millionen, mit dem kleinen Metzen dagegen nur 21,21 Millionen Doppelzentner aus. Der Unterschied — 3,53 Mill, dz — ist so gross, wie das Volumen des zeitgenössischen Exports, Industrieverbrauchs und Tierfutterung zusammen. Also im Falle der Berechnung der Landesgetreideproduktion, — ohne zu wissen mit welchem Pressburger Metzen wir zu rechnen haben, können wir völlig irreführende Angaben bekommen. Bei der Bestimmung der ungarischen Produktions- und Konsumsdaten in der Periode vor der Einführung des metrischen Systems (1876) bedeutet uns der mehrwertige Pressburger Metzen einen bedrückenden Faktor der Unsicherheit.