Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1981-1983 (Budapest, 1983)
Die Gruppen und Wirtschaft der Leibeigenen des Komitats Somogy (Vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts)
DIE GRUPPEN UND WIRTSCHAFT DER LEIBEIGENEN DES KOMITATS SOMOGY (Vom Anfang des 18. Janxhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts) JUDIT KNÉZY Die demographischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Veränderungen des 18. Jahrhunderts haben in Süd-Transdanubien, so auch im Komitat Somogy in vieler Hinsicht die Rahmen, Möglichkeiten bestimmt, woran sich die Landbevölkerung anpassen musste. Die Weiterführung der Bauerntraditionen, der Produktionserfahrungen des Komitates förderte die kontinuierlich erhalten gebliebene Bevölkerung. Die spätere Lage der in das eigene Dorf zurückkehrenden, an Ort und Stelle gebliebenen, aber auch der neu angesiedelten Bevölkerung bestimmte für mehrere Jahrzehnte im voraus, was für einen Vertrag sie mit ihrem Gutsherrn abschliessen konnten und unter welchen Voraussetzungen sie (z.B. Vorhandensein oder Fehlen von Zugtieren) ihr Leben begannen oder forsetzten. In das Gebiet des Komitats siedelten sich verhältnismässig wenig Deutsche, Kroaten, Slowenen und Slowaken an, die Mehrzahl der Ansiedler waren Ungarn. Von den Nationalitäten startete ein Teil der deutschen Dörfer mit solchen günstigen Voraussetzungen, dass die später eine intensive Bearbeitung erfordernden Pflanzen sich zuerst bei ihnen verbreiteten (Kartoffel) oder nur bei ihnen erhalten blieben (Tabak). Am Ende des Jahrhunderts holte das Komitat den Rückstand ein, den die türkische Eroberung und die wirren Jahrzehnte nach ihrer Verjagung verursachten. Infolge der schnellen Entwicklung der Produktionskräfte verschob sich der Anteil der Tierzucht und des Ackerbaus günstig, zu gunsten des Letzteren (Vorstoss der Dreifelderwirtschaft). Neben der Erhöhung der Getreideanbauflächen erschienen teilweise für den Ersatz der Cerealien auch neue Pflanzen, sie bereicherten die Ernährung (Kartoffel, Mais), aber auch die Fütterung (Mais). Die Bevölkerung der Dörfer, die sich in einer besseren Lage befand als die Leibeigenendörfer, begannen mit der Produktion von Industriepflanzen, Tabak. Mit der Erhöhung der Weinanbauflächen beschäftigte sich die Landbevölkerung der Dörfer, aber sie haben auch Mühlen, Ölpressen gebaut. Auf dem Gebiet der Tierhaltung erfolgten zur Wende des 18-19. Jahrhunderts kleinere-grössere Rassenwechsel Die in den Spuren der sog. Rácz-Schweinerasse entstandene ungarische Mangalica-Rasse drang allmählich die sog. Siskaschweinerasse aus. Auch im Rinderbestand erfolgte ein gewisser Wechsel mit Hineinbeziehung der Rassen von der westlichen Landesgrenze und der kroatischen sog. Kuü-Rinder. Zu dieser Zeit bedeutete dies noch keine intensivere Haltungsart, obwohl mit der Maisproduktion in der Schweinehaltung die Rolle der Fütterung grösser wurde. Die Pferdehaltung vermisst vorläfig die grösseren, kaltblütigen Rassen. Während in der Meierhofswirtschaft im Verlaufe des 18. Jahrhunderts ziemlich schnell der Verkauf der geringen Mastrinder zurückgeht, bemüht man sich mehr Gewinn aus der Schweine- und Schafshaltung zu erzielen. Die Rahmen der Bauernwirtschaft erlauben keine solchen schnellen Wechsel, die Weide- und Verkaufsmöglichkeiten trugen aber zur Entstehung gewisser Bauerntierhaltungsbezirke bei. Zwar wurden in vielen Gebieten des Komitats die Weiden kleiner, die Leibeigenen wurden aus den Eichenmastwäldern verdrängt, wo es aber zur Tierhaltung geeignete Ersatzböden gab, konnten sie sich mit der Haltung der den örtlichen Gegebenheiten entsprechendsten Rasse beschäftigen. So boten die moorigen, waldigen Gebiete (Nagyberek, Boglári Berek), die Gebiete entlang der Flüsse (Rinya, Dráva, Almás, Okor) für die Rinder gute Weideplätze. Einige im Innern Somogys liegende Dörfer waren durch ihre Mastrinder berühmt. Die Zselic-Wälder und die Wälder bei Bélavár, Iharos, Pogányszentpéter boten auch für die Schweineherden der Leibeigenen entsprechende Nahrung. Verhältnismässig wenig Schafe und Ziegen besassen die Leibeigenen. Die Mehrzahl der Domänen erlaubte nicht oder hat die Schafshaltung zum Schutz der eigenen Herde beschränkt. Die modernere Wiesenwirtschaft in Gemeinden entlang des Flusses Kapos und einigen Randgemeinden des Komitats begann von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, in denselben Gemeinden zeichneten sich die Fuhrmänner mit sorgfältigerer Pferdehaltung aus.