Für Lajos szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1981-1983 (Budapest, 1983)

Obstanbau in den Grossgütern im 18. Jahrhundert

OBSTANBAU IN DEN GROSSGÜTERN IM 18. JAHRHUNDERT MAGDOLNA P. ERMÉNYI Im 18. Jahrhundert gab es in Ungarn viele Obstanlagen. In erster Linie wurden viele in den Überschwemmungsgebieten angelegt. Ausserdem sind noch die, im westlichen Teil von Transdanubien, in den Komitaten Zala, Vas, Sopron und Pozsony, sowie in Nordostungarn und Siebenbürgen gelege­nen Obstanlagen erwähnenswert. Von den Grossgütern beschäftigt sich diese Studie in erster Linie mit dem Obstanbau auf den Gütern der Famüie Károlyi im oberen Theissrücken. Die Grossgrundbesitzer haben anfang des Jahrhuderts vorwiegend in diesen Gutszentralen Obstan­lagen errichtet, die sich den Marktflecken angeschlossen haben. Diese wurden in erster Linie neben den Schlössern oder Herrenhöfen zusammen mit Gemüse- und Blumenanlagen ausgebüdet. Die reiche Variante der Obstarten machte diese Obstanlagen sehr wertvoll. Ausserdem verfügten die Herrenhöfe auch über selbständige umzäunte oder frei stehende Obstanlagen, in deren Mehrzahl die Pflaumen- und Apfelsorten den grössten Teil des Obstbestandes ausmachten. Die Obstanlagen wurden gepflegt, die Bäume „gereinigt und gerodet". Im Herbst und im Frühling wurden die Obstanlagen umgegraben und gedüngt, um die Bäume herum wurde gehackt. Vermehrung geschah in erster Linie durch Pfropfen. Der Winterlagerung, dem Einkochen, der Abdarrung des Dauerobstes hat man ebensoviel Sorgfalt gewidmet, wie der Essiggärung und der Schnapsbrennerei. Die meisten Eigenbetriebe der Gutswirtschaften verfügten über Brennereien, Darröfen und Obstlagern. Neben der Selbstversorgung wurde das Obst auch zum Verkauf produziert. Im Interesse dieses Zieles wurde die Fläche der Obstanlagen erweitert. Es wurden in Rodungsgebieten, in aus Wäldern herausgestalteten Anlagen, am Fuss der Weinberge Obstanlagen angelegt. Auch der Obstertrag der Futtergärten war bedeutend. Ausser dem frischen Obst wurde auch der Schnaps und das Dörrobst verkauft. Zu den Leibeigenendiensten gehörte bei der Familie Károlyi von Fall zu Fall auch die Garten­fronung. In den guten Obstanlagen wurden Zehnten enthoben. Am Ende des Jahrhunderts wurde auch das Obstzehent durch Geld abgelöst. In den Grossgrundbesitzen hatte der Obstanbau im 18. Jahrhundert, besonders von der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine steigende Tendenz.

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