Takács Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1978-1980 (Budapest, 1981)

Csoma Zsigmond: Borászati munkaeszközváltás Somlón

WECHSEL DER ARBEITSGERÄTE FÜR WEINBEREITUNG IN SOMLÓ von ZSIGMOND CSOMA In der Abhandlung weiden die Ergebnisse der Untersuchung veröffentlicht, die im Theme „Wechsel der Arbeitsgeräte für Weinbereitung" im kleinsten Weinbaugebiet Ungarns Somló durch­geführt werde. Die neuzeitigen Arbeitsgeräte die im XVIII. Jahrhundert im Weinbau und in der Kelter­wirtschaft Westeuropas eingeführt wurden, verbreiten sich in Ungarn im grösseren Ausmasse erst in der zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts. In Somló kamen diese noch später, erst im XX. Jahrhundert zur allgemeinen Verwendung. Der Wechsel wurde in Somló von den externen Besitzern der adeligen, herrschaftlichen Weinberge angeregt. Sie verwendeten zum ersten Mal Mitte des XIX. Jahrhundrets das Messer bei der Weinlese und die Abbeerschere zur Reinigung der schönen Trauben. Ende des XVIII. Jahrhunderts erscheint in den herrschaftlichen Weingärten bereits die Butte, die die archaischen Arbeitsmittel, wie Zuber und Weintrotte langsam ablöst. In den bäuerlichen Weingärten waren diese letzterwähnten Geräte noch bis Mitte des XX. Jahrhunderts in Verwendung. Bei der Anwendung der Arbeitsgeräte der Traubenverarbeitung bildeten sich in der Zeit zwischen dem XVIII. und XX. Jahrhundert zwei abgrenzbare Linien aus. Der Verarbeitungsgang in den grösseren herrschaftlichen Weinbergen war folgender: Lese in Butten - Quetschmaschine - Quetsch-Abbeer­maschine - Fabrikspresse aus Eisen. In den bäuerlichen Kelterhäusern wurde jedoch die archaische Arbeitsordnung und Gerätereihe noch aufrecht erhalten. Hier wurde der Most mit dem Arbeitsgang: Zuber-Weintrotte (Festtreten) - Pressen mit Holzpresse gewonnen. Diese scheinbar mittelalterliche Veraxbeitungsreihe war die Technologie der Mostgewinnung im Zentralgebiet von Transdanubien, entlang den Balaton und in Somló. Die winzigen Arbeitsgeräte der Weinbehandlung kündigten in ihrer grossen Anzahl und ihrem Entwicklungsgrad die in Entwicklung stehenden weinbiochemischen Kenntnisse an. Die, der An­wendung von Geräten vorangegangene rationelle Denkart wiederspiegelt sich in der, auch heute noch in der Bauernpraxis verwendeten Prüfung der Mostqualität durch Beigabe von Wildobst oder in Somló von Kartoffel. Bei süssem Most mit guter Qualität bleibt die Kartoffel infolge der Dichte des Mostes auf der Oberfläche, taucht also nicht unter. Die Geräte zur Schwefelbehandlung, zur geschlossenen Gärung und zum Abziehen des Weines in geschlossenem System wurden verhältnissmässig spät verwendet; Mitte dex XIX. Jahrhunderts in den herrschaftlichen Weinbergen. Eine allgemeine Anwendung von den Bauern konnte nicht einmal Anfang des XX. Jahrhunderts erreicht werden. Als das wichtigste Arbeitsgerät der Kellereien muss das Fass erwähnt werden. Obwohl, in den herrschaftlichen Kellereien im XVIII. Jahrhundert die Mehrheit der Fässer noch mit Holzreifen gebaut wurde, konnten dort Ende des XIX. Jahrhunderts kaum schon holzbereifte Fässer gefunden werden. In den bäuerlichen Presshäusern dagegen waren noch Anfang des XX. Jahrhunderts Fässer mit Holz­bereifung in Verwendung. Der Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus wurde in der Wein- und Kelterwirtschaft von Somló von einer verhältnissmässig grossen Armut an Arbeitsgeräten gekennzeichnet, obwohl die absolute Zahl der Arbeitsgeräte bis Ende des XIX. Jahrhunderts - Anfang des XX. Jahrhunderts sich erhöht hat. Ein Teil der vorhandenen Arbeitsgeräte stammte aus Westeuropa und wurde erst mit einer Verspätung von fast einem Jahrhundert in Ungarn eingeführt und verbreitet. Langsam wurden die bisher verwendeten Arbeitsgeräte (Zuber, Weintrottenholz, Tretkasten) von den neuen gänzlich abgelöst, ähnlich wie auch bestimmte alte Verfahren, Arbeitsvorgänge und Arbeitsreihen. Anderseits wieder tauchten neue Arbeitsvorgänge durch die Erweiterung und Anwendung der natur­wissenschaftlichen Kenntnisse auf. Diese jedoch verdrängten keine alten Geräte, da sie neuen Arbeits­phasen dienten und so keine Vorgänger hatten (Wichtenmesser, Gärspund, Schwefelungsvorrichtung).

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