Takács Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1978-1980 (Budapest, 1981)

P. Hartyányi Borbála - Sz. Máthé Márta: A Berettyóújfalu-Szilhalom-i későneolitikus lakótelep 1976-ban feltárt növényleletei

AN DIE OBERFLÄCHE 1976 GEBRACHTE PFLANZLICHE ÜBERRESTE EINER WOHNSIEDLUNG IN SZILHALOM BEI BERETTYÓÚJFALU AUS DER SPÄTEREN ZEIT DES NEOLITHIKUMS von P. BORBÁLA HARTYÁNYI und SZ. MÁRTA MÁTHÉ Am südöstlichen Rand Ungarns, im Komitat Hajdu-Bihar, in Szilhalom bei Berettyóújfalu wurden Ausgrabungen mit Tell-Sondierung begonnen. Das Ziel dieser Ausgrabungen war, die Zeitfolge der dort gefundenen Siedlungen mit Absonderung der einzelnen Siedlungsschichten zu bestimmen. Aus der späteren Zeit des Neolithikums wurden von den zur Herpaly-Gruppe gehörenden Kul­turen folgende pflanzliche Überreste an die Oberfläche gebracht: Aus der neolitischen Schichte 1. a) Aus einer Tiefe von - 140 cm Triticum monococcum L., Tri­ticum dicoccon Schrank, b) aus einer Tiefe von - 153 cm Triticum monococcum L., Triticum dicoccon Schrank, Pisum sativum L. ssp. arvense. Aus der neolitischen Schichte 3. Aus einer Tiefe von - 210 cm Hordeum vulgare L. var. nudum, Malus silvestris (L.) Mill. Aus der neolitischen Schichte 4. Aus einer Tiefe von - 230 cm von 3 verschiedenen Fundorten Triticum monococcum L., Triticum dicoccon Schrank, Triticum cf. aestivum L., Pisum sativum L. ssp. arvense. Die Menge des aus den einzelnen Schichten ausgegrabenen Einkorns und Zweikorns war annä­hernd gleichmässig. Die mit ihnen gemischte Erbse war mengenmässig in der grössten Anzahl vorhan­den. An einem vom Weizen- und Erbsenfund entfernteren Ort wurde blanke Gerste in Reim-Gestand gefunden. Der Einkornweizen war morphologisch in jeder Schichte gleichmässig, nur der Fund Nr. 9/1976 weichte im Ausmass von den anderen ab. Beim Zweikornweizen konnten zwei Typen unterschieden werden. Der erste Typ, aus dem mitt­leren Zeitabschnitt des Neolithikums, kam schon früher bei den Deich-Ausgrabungen von Dévavá­nya-Réhely und der zweite Typ - ebenfalls aus dem mittleren Zeitabschnitt des Neolithikums - aus den Feldern Pari-Altäcker zum Vorschein. Aufgrund dieser Getreidefunde kann man mit Sicherheit festlegen, dass in der Nähe des Fund­ortes im mittleren und späteren Zeitabschnitt des Neolithikums ein entwickelter Getreideanbau bet­rieben wurde, und dabei der Einkorn- und Zweikornweizen gleiche Bedeutung hatte, die Gerste da­gegen wurde als selbständige Pflanze gesondert angebaut. Aus der neolitischen Zeit kam im Karpathenbecken zuerst hier, auf dieser Stelle, die Erbse zum Vorschein auf allen Fundorten mit Weizen vermischt. Wahrscheinlich wurde sie zur Ernährung geme­insam mit dem Einkorn- und Zweikornweizen verbraucht. Ebenfalls wurde hier zum ersten Mal die Obstfrucht des Apfelbaumes ausgegraben. Vermutüch gehörte sie zum gesammelten Obst. Unter den pflanzlichen Funden der Ausgrabungen war kein Unkraut vorhanden. Diese Tatsache hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Ähren der Pflanzen im frühen Zeitabschnitt des Get­reideanbaus mit derselben Methode geerntet und gereinigt wurden.

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