Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)
Henning, Friedrich-Wilhelm: Die Entwicklung der Produktivität in den bäuerlichen Betrieben während der letzen Phase der feudalistischen (traditionellen) Landwirtschaft
diese Entwicklung während dieser Zeit nicht immer in der gleichen Richtung gelaufen, wie Tab. 2 deutlich macht. Tab. 2. Arbeitskräfte und Ausnutzung der Arbeitskräfte in der deutschen Landwirtschaft von 1750 bis 1870 Jahr Mill, ha Acker Arbeitskraft Ausnutzung in v. H. Jahr Mill, ha Acker je 100 ha insgesamt in Mill. Ausnutzung in v. H. 1. 2 1. 2. 1750 16,5 20 36 3,3 6,0 55 1800 18,0 20 39 3,6 7,0 51 1350 23,5 25 34 5,9 8,0 74 1870 25,5 25 32 6,5 8,1 80 Anmerkuni y • 1. = erforderlich --- vorhanden Die Tabelle kann nur die Größenordnung der Entwicklung angeben. Sie geht von der nachweisbaren Tatsache aus, daß aufgrund der starken Produktivitätssteigerung je Flächeneinheit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Zunahme des Arbeitskräftebedarfes je Flächeneinheit erforderlich wurde. Es handelt sich hierbei allerdings um eine langsame Entwicklung, die über mehrere Jahrzehnte verlief, was in Tab. 2 immerhin durch den Sprung von 50 Jahren angedeutet worden ist. Im wesentlichen kann man sagen, daß in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts zunächst noch eine auf sehr niedrigem Niveau liegende Ausnutzung vorhanden war. Der geringe Ausnutzungsgrad ist vermutlich in engem Zusammenhang mit der noch feudalen Produktionsstruktur zu sehen. Rechnet man die Dienstleistungen der Bauern und der sonstigen Dorfbewohner auf den Gutswirtschaften in volle Arbeitskräfte um, erhält man insbesondere für die Gutsflächen einen relativ hohen Arbeitskräftebesatz. Skeptisch mag zunächst die Entwicklung des Ausnutzungsgrades von 1800 bis 1850 angesehen werden, da es sich hier um einen Zeitraum handelt, der gesamtwirtschaftlich durch eine zunehmende Unterbeschäftigung gekennzeichnet ist. Der Pauperismus der vorindustriellen Zeit hat seine wichtigste Wurzel in der nicht mit der Bevölkerungszunahme im gleichen Schritt steigenden Beschäftigungsmöglichkeit. Auch hier muß man aber zwischen den klein- und den großbäuerlichen Höfen unterscheiden. Hinzutrat eine weitere Ausdehnung des ländlichen Proletariats, der landlosen und landarmen Dorfbevölkerungsgruppen. Die Klagen über eine zu große Anzahl von Arbeitskräften in den Dörfern für die Zeit vor der Jahrhundertmitte zeigen in erster Linie eine zunehmende Unterbeschäftigung bei den Tagelöhnern an, jedoch nicht bei den Bauernhöfen mit Fremdarbeitsverfassung.