Wellmann Imre szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1971-1972 (Budapest, 1973)

F. Török, Katalin: Agrargeschichtliche und agrarethnographische Lehren von den Flurkarten aus dem 18. Jahrhundert

lieh bebauten Flächen einer gegebenen Siedlung darstellen. Die Bedeutung des Gesagten vervielfacht sich, falls wir die komplizierten und stark differenzierten Wechselbeziehungen und historischen Möglichkeiten der Bauernwirtschaftsty­pen, der Besitzverhältnisse, der regionalen Anbausysteme, ferner der Siedlungs­und Gemarkungsstruktur zu analysieren wünschen. Es ist allgemein bekannt, daß wählend die Großbetriebe der Großgrundbesitzer mittels systematisch ge­führter Administration verwaltet wurden, deren schriftliche Belege in großer Menge und mit reichem, vielseitigem Inhalt auf die Nachwelt geblieben sind, die Produktionsverhältnisse und -Ergebnisse der Bauernwirtschaften mit ihrem Kleinbetrieb — zufolge des Fehlens entsprechender Quellen — in vielen Bezie­hungen unbekannt oder unklar sind. Gerade diesem Mangel scheinen unsere in Rede stehenden Quellen in großem Maße abzuhelfen. In dem gegebenen Rahmen muß ich mich damit begnügen, meine bisherigen Forschungsergebnisse und Erwägungen bloß zusammenzufassen und die Ge­sichtspunkte der weiteren Arbeit skizzenhaft darzulegen. Die Ausarbeitung der analysierenden Methode des untersuchten Quellen­komplexes bedeutet als einer der wichtigsten Anfangsschritte eine sehr gründ­liche und formale Analyse. In diesem Stadium nehme ich von den Angaben der im späteren anzuwendenden Quellen Abstand. Ich suche ausschließlich, von welcher Natur und welcher Tiefe die Karte und das Feldbuch, an sich selbst, Angaben enthalten. Die anwendbare Methode hängt grundlegend davon ab: 1, ob das als organisches Zubehör der Karte angefertigte Feldbuch erhalten geblieben oder im Laufe der Zeit verlorengegangen ist: 2. ob die Bezeichnung der Besitzparzellen mit fortlaufender oder je nach der Nachbarschaft vorgenommener Numerierung erfolgt ist. Verfügen wir über ein Feldbuch, so ist die Bezeichnungsform der Parzellen gleichgültig, da ja mit Hilfe des Feldbuches die Besitzer und ihre in der Ge­markung zerstreut gelegenen Parzellen zu jeder Zeit identifiziert und summiert werden können. Einer ernsten Schwierigkeit stehen wir jedoch dann gegenüber — und leider ist dies häufiger der Fall —, wenn das Feldbuch verlorengegan­gen ist oder vernichtet wurde und die Parzellen eine fortlaufende Numerierung erhalten haben. In diesem Falle wird eine eingehende Analyse unmöglich; ent­hält jedoch die Karte je nach Besitzern numerierte Parzellen, so erweist sie sich mittels eines ziemlich arbeitsintensiven und mühsamen Verfahrens — natür­lich innerhalb von bestimmten Gesichtspunkten der Untersuchung — als eine nützliche Quelle der Agrargeschichte. Nach der Übertragung der Karte auf Millimeterpapier, indem man die ganze Gemarkung für 100 nimmt, können nämlich der Prozentsatz der Anbauzweige, ihre Stelle in der Gemarkung, der Prozentsatz des Besitzes je eines Landwirtes im Vergleich zur Gesamtfläche, zu den einzelnen Anbauzweigen und zueinander, ferner die Streuindizes dieser Parzellen, der Geltungsgrad des Nachbarschaftsverhältnisses in der Anordnung der Besitzkörper in der Gemarkung usw. festgestellt werden. Ungelöst bleiben jedoch die Umstellung der Flächengröße auf konkretes Gebietsmaß, sowie die Feststellung der Namen der Besitzer. Von meinen bisherigen Ergebnissen kann hingegen zufolge der vorgeführten Möglichkeiten gerade der Versuch zur Be­arbeitung dieser Karten als das wichtigste angesehen werden, obwohl zu einer Analyse größeren Volumens eine reproduktivere und besser mechanisierbare Methode nötig wäre.

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