Matolcsi János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1967-1968 (Budapest, 1968)

Die Haupttypen der ungarischen Holzpflüge im XVIII—XIX. Jh

oder Bauernmeisterri selbst verrichtet werden konnte, war das Beschlagen immer die Arbeit des Fachmannes, des Schmiedes. Wie die Tarifierungen in den Städten und in den Komitaten zeigen, konnten die beiden eisernen Bestandteile des Pfluges: das Sech und die Schar, selbst die Dorfschmiede verfertigen. Im XIX. Jh kam aber bei der Verfertigung dieser beiden Bestandteile eine immer bedeutendere Bedeutung den Hammerwerken zu. Die Pflüge Ungarns lassen sich in die folgenden Haupt- und Untertypen einreihen: I . St e rzsok lenpfl üge Bezeichnend für diese ist, daß Sterze und Sohle aus einem Stück Holz geschnitzt sind. Der Grindel schließt sich an die linke Sterze tief an, aber keinesfalls an die Sohle, obwohl er sich ihr oft stark nähert. Der Grindel der zu diesem Typ gehörenden Pflüge ist bei vielen Exemplaren krumm, uzw. nicht nur aufwärts, sondern auch seitwärts. Untertyp a) Die Sohle und die beiden Sterzen sind aus einem Stück Holz verfertigt (Seltenheit) . Untertyp b) Die eine Sterze und die Hälfte der Sohle sind aus je einem Stück Holz verfertigt; die beiden Stücke wurden aneinandergepaßt, Dies ist die allgemein bekannte Form. Auf Grund der Daten läßt sich feststellen, daß der Sterzsohlenpflug mit Ausnahme von Siebenbürgen, von mittlerem Teil des Gebietes jenseits der Theiß und von den nörd­lichen und westlichen Randgebieten des Karpatenbeckens überall gebraucht war, ja sogar war er in der in Rede stehenden Zeit in den mittleren Gegenden alleinherrschend. Die in verschiedenen Gebieten auftretenden Unterschiede der Länge der Sohle und der Form des Grindels lassen sich außer den Gegebenheiten des Bodens und der Wetterlage auch durch die Verbindungen mit den Nachbarländern erklären. Sterzsohlenpflüge kommen zwar bei den Nachbarvölkern vor, doch nur vereinzelt. Eine solche Verbreitung ist nur in der Moldau, Ukraine und auf der südrussischen Ebene zu finden, usw. in einem Maße, daß man sich berechtigt fühlen kann, außer den geographischen Verbindungen auch an einen genetischen Zusammenhang zu denken. H. Sohlenpflüge mit zusammengezinkter Sterze Alle Beetpflüge des Karpatenbeckens lassen sich, mit Ausnahme der obigen, in diese Gruppe einreihen. Unter diesen lassen sich Unterschiede finden, je nach dem, ob sie mit einer Sterze, oder mit Doppelsterze versehen sind, ob ihr Streichbrett wechselbar, oder fixiert ist, schließlich der Breite und Form ihrer Sohle nach. I. Kehrpflüge mit einer Sterze Bezeichnend für diese sind : die symmetrische Schar, das wechselbare Streichbrett und Sech, der einarmige Sterz, der sich oben gewöhnlich in zwei Teile trennt. Dieser Pflug kann auf derselben Furche zurückkehren. Deshalb ist er für das Beackern der Bergabs­hänge besonders geeignet. Der Kehrpflug kommt im Karpatenbecken hauptsächlich in Siebenbürgen und in den mittleren und nördlichen Gegenden der Slowakei häufiger vor. Vereinzelte Angaben dieser beiden Gegenden lassen uns auf den Gedanken kommen, daß diese Gegenden einst im Zusammenhang waren. Diese Form konnte sich einst aus der Arl ausbilden. Sie näherte sich langsam zum Beetpflug und wandelte sich in vielen Gegenden mit Fixierung seines Streichbrettes in diese um. 2. Schmale Sohlenpflüge mit Doppelsterze Bezeichnend für diese ist die außerordentlich schmale (12—18 cm) und lange Sohle, in die, unmittelbar nebeneinander, die beiden Sterzen eingezinkt wurden. Diese Formen lassen sich im Allgemeinen in der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens finden, wo man von der Arl, bzw. vom Kehrpflug verhältnismäßig vor nicht langer Zeit auf das fixierte, rechtsseitige Streichbrett und auf die damit zusammenhängende asymmetrische Schar übergegangen ist. 13* 195

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