Matolcsi János szerk.: A Magyar Mezőgazdasági Múzeum Közleményei 1965-1966 (Budapest, 1966)

Matolcsi János: Hét évtized a magyar agrárkultúra szolgálatában (1896—1966)

SIEBEN JAHRZEHNTE IM DIENSTE DER UNGARISCHEN AGRARKULTUR (1896—1966) von JÁNOS HATOLCSI Vor siebzig Jahren wurde das Ungarische Landwirtschaftliche Museum gegründet. Die besten Agrarwissenschaftler der Zeit hatten ihren Anteil daran. Dem Museum wurden die Aufgaben der Verbreitung wirtschaftlicher Kenntnisse und das Studium für die Geschichte der Landwirtschaft zuteil. Dieser Berufung erwies sich das Museum als ge­wachsen. Schon 1897 eröffnete es 22 seiner dauerhaften Ausstellungen, die, im Spiegel eines Querschnittes der ungarischen Landwirtschaft, das Augenmerk auf die aktuell— praktische Tätigkeit lenkten. Bis zum zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der dauerhaften Ausstellungen auf 36, in deren Rahmen sämtliche Zweige der Landwirtschaft, die Agrar­produkte verarbeitenden Industriegattungen, sowie das Forst- und Jagdwesen mitsamt dem Fischertum dargestellt waren. Im zweiten Weltkrieg erlitt das Museum schwere Verluste. Das Gebäude war beschädigt und stellenweise eingestürzt, die Ausstellungen und Sammlungen sind fast gänzlich zunichte geworden. Nach dem Krieg musste vieles von vorne begonnen werden, wobei sich alle Kräfte vorerst dem Neubau und der Wiederherstellung der Installation zuwand­ten. Die Erneuerung der Ausstellungen wurde 1953 vollendet. Erst nachher konnten die weiteren Aufgaben des Museums erfüllt, das systematische Sammeln musealer Objekte und die wissenschaftliche Bearbeitungstätigkeit in Gang gesetzt werden. Eine besonders starke Entwicklung erfolgte während der letzten zehn Jahre. Sämtliche Ausstellungen wurden neu installiert, mit der Zielsetzung, sie sollten neben historischem Wissensgut agrarwissenschaftliche Kenntnisse strahlen, die geeignet sind, der wirt­schaftlich zeitgemässen Tätigkeit Beihilfe zu leisten. Ähnlichen Sinnes schliessen sich den Ausstellungen die Filmaufführungen und Vorträge im Museum an. Der Gesamtbestand der musealen Sammlungen stieg in den vergangenen Jahren auf 1 20 000 Stück. Am umfangreichsten ist die Sammlung für landwirtschaftliche Arbeitsge­räte, und auch die biologischen Sammlungen (Ossariimi, Agrobotanik) sind bedeutend. Das Archiv enthält ausser historischen Dokumenten und kartographischem Material das jüngst zu Stande gebrachte Archiv für Geschichte der Arbeitsgeräte, als Zentraldoku­mentation der landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte sämtlicher Museen im Lande. Die agrargesehichtliche Forschungstätigkeit erstreckt sieh teils auf Quellenforschung, teils auf wissenschaftliche Bearbeitung. Im Rahmen des Programms für Quellenforschun­gen besorgt das Museum die retrospektive Bibliographie der ungarischen Fachliteratur für Landwirtschaft und die internationale kurrente Bibliographie für Agrargeschichte. Wissenschaftliche Forschungsarbeiten sind im Gang über die Entwicklung der Boden­nutzungssysteme und der Produktionstechnik, über die Entwicklung der Pflug- und Anbaugeräte, ferner über die Geschichte der Haustiere und der Kulturpflanzen. Die hieraus entstandenen Studien werden in den Buchreihen „Mitteilungen des Ungarischen Landwirtschaftliehen Museums" und „Abhandlungen zur Geschichte der Landwirt ­schaft" veröffentlicht.

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