Technikatörténeti szemle 22. (1996)
Papers from the Second International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Eger, Hungary, 16–19 August, 1995) - Suhling, Lothar: Chemisch-metallurgische Technik im Neusohler Hüttenrevier zur Agricola-Zeit – Vom Spleißen, Seigern und Treiben in Neusohl und Moschnitz
Kupferhüttenwerke im Neusohler Montanrevier jenes zu Thaya (auch Teyba, heute Tajov) sieben Kilometer westlich der Bergstadt 21 sowie Lyptscher Seyffen bei Baläze (ca. 15 km nordöstlich) und Rebytze 22 (heute Revüca) nördlich davon hinzu. Der Bau der weit entfernten Seigerhütte zu Hohenkirchen bei Georgenthal in Thüringen und des kombinierten Hüttenund Hammerwerks zu Fuggerau in Kärnten durch die Fugger in den Jahren 1495/96 sei hier nur am Rande vermerkt 23 . In Neusohl und Moschnitz 'spielt' gewissermaßen die Handlung, wie wir sie aus unseren Berichten rekonstruieren können. Der Bericht in der Erlanger Handschrift beginnt einleitend mit „Ein Underricht wie man in der Saigerhuttn Moschenitz die guetten, oder Recih Khupfer versaigert oder verarbait, mit dem verpleien. Wie hernach volgt 24 ." Im wohl etwas jüngeren Schmelzbuch des Hans Stöckl, dessen Tiroler Herkunft eindeutig ist, lautet die Überschrift bei ein wenig modernerer Schreibweise nahezu identisch: „Ein Underricht, wie man in der Saigerhitten Moschannitz, die guetten oder Reichen Kupfer versaigert unnd verarbait, mit dem verpleien. Wie volgt 25 ". Hieran schließt sich ein interessanter Zusatz an: „Von meinem Herrn Cristoffen Perrner abgeschriben, Ao 51." Gemeint ist das Jahr 1551, in dem Stöckl als Hüttenverwalter der Fröschlmoserschen Gesellschaft im Hüttenwerk Kossen tätig war... und dies bereits seit fünt Jahren 26 . Im Erlanger Kompendium wird zudem von einer Hüttenarbeit berichtet, die nach meiner Kenntnis in keinem anderen der bisher angeführten Schmelzbücher enthalten ist: Es ist die kurze Schilderung vom „Schmeltzen am Newsol" 27 . Sie gibt uns Kenntnis von jenen Schmelzarbeiten, die aus dem revierspezifisch relativ silberarmen Schwarzkupfer „guet oder Reich Khupfer" - wie es im Moschnitz-Bericht heißt - herzustellen ermöglichten. Damit ist gewissermaßen das metallurgische Bindeglied zwischen der Kupferseigerung, wie sie in Moschnitz praktiziert wurde, und den Kupferhüttenarbeiten in Neusohl, in Thaya und in der polnischen Hütte zu Moschnitz gefunden. Eine weitere, über das Revier von Neusohl zusätzlich Auskunft gebende Quelle liegt mir erst seit kurzem vor. Es ist eine umfangreiche Handschrift der Nationalbibliothek Wien, die aus der Feder eines Fugger-Bediensteten