Technikatörténeti szemle 22. (1996)

Papers from the Second International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Eger, Hungary, 16–19 August, 1995) - Schiemenz, Günter Paulus: Der Schierlingsbecher, die Zauberflöte und der Druckfehlerteufel. Ein Schmierenstück der Historiographie der Alkaloidforschung

und 1931 in der 12. Auflage. Dann 1908 Ludwig Darmstaedter 27 : 1827: „Giesecke (8 Buchstaben) scheidet zuerst das Coniin in Form von unreinem schwefelsaurem Salz aus Schierling ab. In reiner Form wird die Base 1831 von Geiger gewonnen und als Alkaloid erkannt". 1923 Ernst Schmidt, „Ausführliches Lehrbuch der Pharmazeutischen Chemie" 28 : „Das Coniin wurde im Jahre 1827 von Giesecke beobachtet und als unreines Sulfat dargestellt; seine Reindarstellung lehrte jedoch erst Geiger im Jahre 1831". von Planta und Kekule sind zitiert und führen die Aussage über die Reindarstellung ad absurdum. 1927 Hermann Thoms, „Handbuch der prak­tischen und wissenschaftlichen Pharmazie": „Koniin wurde im Jahre 1827 von Giesecke aus dem Schierling als unreines schwefelsaures Salz abgeschieden, aber erst Geiger isolierte es 1831 als freie Base und erkannte seine Alkaloidnatur" 29 . 1936 Fritz Ferchl 30 und A. Süssenguth, „Kurzgeschichte der Chemie" 31 , in einer Aufzählung der Alkaloide: „...fand Sertürner... das Morphin (usw.) Giesecke 1827 das Coniin... Bley (der uns noch beschäftigen soll) 1831 das Vanillin... Robiquet 1832 das Kodein... Geiger und Hesse 1833 das Aconitin und Colchicin" - vom Coniin ist bei ihnen nicht die Rede! Ein Jahr danach machte Ferchl an der später von Ulrike Thomas konsul­tierten Stelle 32 klar, daß er den „Zauberflöten-Giesecke" meinte: „Giesecke, Carl, Sir (eigentl. Metzler)... entdeckte 1826 das Coniin". Wieso aus der Jahreszahl 1827 jetzt 1826 geworden ist, bleibt unerfindlich - vielleicht noch ein Druckfehler, den spätere Autoren dann ebenfalls übernahmen. Eine Neuinszenierung der Zauberflöte verdanken wir Johannes Valentin 33 . In seiner „Geschichte der Pharmazie und Chemie in Form von Zeittafeln" 34 heißt es: „Philipp Lorenz Geiger (1785-1836): 1831 gemeinsam mit Giesecke: Isolierung des Coniins", und an anderer Stelle dasselbe, nur mit anderer Jahreszahl: „1827 Carl Giesecke (1761-1833), gemeinsam mit Geiger (...): Isolierung von Coniin" - der „Zauberflöten-Giesecke" gemein­sam mit Geiger, mal 1827, mal 1831: „O Isis und Osiris!" Für das Werk „The Alkaloids" von Manske und Holmes schrieb Leo Marion das Kapitel „The Pyridine Alkaloids", New York 1950 35 , und darin: „Coniine, C 8 H 17 N, the major alkaloid of Conium maculatum, was discovered in 1827 (113) and has since been the subject of many studies". Zitat 113 ist zwar die Originalstelle, „Giesecke" aber in 8 Buchstaben, und anders als sonst üblich, gab Marion hier keine Vornamen - vermutlich weil auch er die Stelle nicht eingesehen hatte. 1956 hat Hans Haas, „Spiegel der Arznei" 36 , den Eintrag „1826 Coniin GIESECKE", mit -ck- und einmal mehr mit der Jahreszahl 1826.1961 wiederholte Alfons Metzner sowohl diese Jahreszahl als auch die Orthographie in 8 Buchstaben, aber beim Jahr mochte er sich

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