Technikatörténeti szemle 19. (1992)
KÖNYVISMERTETÉS - Papers of the First „MINERALKONTOR” International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Veszprém, 12-16 August, 1991)
inen, es sei Kekule alles vorweggenonunen". Der zweite Blick führte dann aber doch auf die richtige Bedeutung zurück. Gülis meinte, Loschmidts verschiedene Benzol-Notationen „dürften zweifehos seine (-Kekules) Aufmerksamkeit erregt und vieüeicht sein Unterbewußtsein beeinflußt haben" - vielleicht: Die These bleibt notwendigerweise unbeweisbar. Auf das Drama folgt das Satyrspiel in Form eines Beitrags von F. Kirchhof (1967), der die Vorträge von Wizinger-Aust und Gülis zu einem Readers Digest verarbeitete, in dem z.B. Zitate von Wizinger-Aust Gülis zugeschrieben werden und andere grobe Irrtümer paradieren. „Immerhin mögen diese zahlreichen kleinen und großen Kreise... seine (=Kekules) Phantasie... auf das Kreissymbol des Benzols geführt haben" - sicher nicht; denn Kekule benutzte nie ein Kreissymbol! Immerhin bleibt es bei einem vermuteten Denkanstoß, hat auch nach Kirchhof erst Kekule, nicht bereits Loschmidt den Benzolring konzipiert. Den fatalen letzten Schritt tat erst Wiswesser. Ungeachtet der stattlichen Reihe freüich meist nicht zitierter Autoren, die zuvor Loschmidts Beitrag gewürdigt hatten, ist dieser für hin „a forgotten genius". 1861 habe Loschmidt die korrekte cyclische Benzolformel publiziert. Das Mißverständnis, dem Wizinger-Aust noch eben entging, ist nun perfekt: Der Kreis, der eine Kugel repräsentiert, ist zum Benzolring avanciert. Goodbye, Wiswesser!