Technikatörténeti szemle 19. (1992)

KÖNYVISMERTETÉS - Papers of the First „MINERALKONTOR” International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Veszprém, 12-16 August, 1991)

HORST REMANE* WILHELM OSTWALD (1853—1932) ZUR ORGANISATION DER GEISTIGEN ARBEIT Einführung International nutzbare Datenbanken, gekoppelt mit entsprechenden Übertra­gungssystemen sind heute aus vielen Bereichen der Wissenschaft und Technik nicht mehr wegzudenken. Die Mikroelektronik war und ist das technologische Fundament dafür. Millionen von Menschen auf unserer Erde arbeiten daran, die­se Systeme ständig weiter auszubauen und zu perfektionieren (1). Die Nutzung solcher Informationssysteme z. B. in der Chemie ermöglicht sowohl Aussagen über Entwicklungstrends und bietet auch die Möglichkeit einer schnellen und umfas­senden Information zu Detailfragen (2). Der Wunsch nach solchen Datensammlungen ist alt. Er wurde in der Vergan­genheit von den Gelehrten aber auch von der Praktikern in unterschiedlichster Weise artikuliert. Hier soll im Sinne einer Fallstudie den Gedanken nachgegangen werden, die W. Ostwald im ersten Dezennium des 20. Jahrhunderts (etwa bis 1914) über die „Organisation der geistigen Arbeit", wie er sich ausdrückte, hervorgebracht hat und wie er versuchte, seine Ideen umzusetzen. In der Diskussion werden Bezüge zu aktueüen Wissenschaftsentwicklungen hergestellt. Ausgewählte Daten zum Leben und Wirken W. Ostwalds (3—5): W. Ostwald wurde am 2. September 1853 in Riga geboren. Von 1872 bis 1875 studierte er an der Universität Dorpat (heute Tartu) Chemie. Nach erfolgreichem Stu­dienabschluß wurde er dann Assistent und später Privatdozent. Von 1882 bis 1887 war Ostwald Professor für Chemie am Polytechnikum in Riga. In den Jahren 1887 bis 1906 wirkte Ostwald als Professor für Physikalische Chemie an der Univer­sität Leipzig. Von 1906 bis zu seinem Tode, am 4. April 1932, arbeitete er als freiberuflich tätiger Wissenschaftler in seinem Landhaus „Energie" in Großbot­hen. Ostwald gut neben Van't Hoff (1852—1911) und Arrhenius (1859—1927) als Begründer der Physikalischen Chemie als eigenständiger Disziplin. Während seiner Tätigkeit als Ordinarius für Physikalische Chemie in Leipzig entstand je­ne wissenschaftliche Schule der Physikalischen Chemie aus der ca. 70 spätere Ordinarien für Physikalische Chemie in aüer Welt hervorgegangen sind. Ostwalds literarisches Werk umfaßt ca. 45 Bücher und mehr als 4000 Refe­rate. Neben der Physikalischen Chemie widmete sich Ostwald mit hohem Enga­»Pädagogische Hochschule Halle-Kothen, Fachoereich Chemie, Kröllwitzer Straße 44, PSF 763, 0-4002 Halle

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