Technikatörténeti szemle 19. (1992)
KÖNYVISMERTETÉS - Papers of the First „MINERALKONTOR” International Conference on the History of Chemistry and Chemical Industry (Veszprém, 12-16 August, 1991)
ÉVA FÁBIÁN* DIE ERSTE STADTISCHE AZETYLENSTRAßENBELEUCHTUNG IN UNGARN Die Straßen der Städte wurden anfangs mit Fackeln und Kerzenlampen und von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an meistens, mit Petroleumlampen beleuchtet. Ein Wendepunkt war in der Beleuchtungstechnik die Herstellung der brennbaren Gase. Als spezieller Zweig der Gasbeleuchtung kam die Azetylenbeleuchtung zustande. 1836 hat E. Davy (1785^-1857) irischer Chemiker das Azetylen entdeckt, dessen technische Herstellung hat Th. L. Willson 1894 ausgearbeitet. Gegen die teueren, großen Einrichtungen der Destillation der Kohle konnte das Azetylen in kleinen Apparaten mit der Reaktion von Kalziumkarbid und Wasser einfach hergestellt werden. Die Azetylenbeleuchtung schien in den kleineren Städten wegen der niedrigen Investitionskosten und der schnellen Ausführung besonders günstig zu sein. Die Geschwindigkeit der Investition spielte eine wichtige Roüe bei der Errichtung der ersten städtischen azetylenentwickelnden Anlagen auf der Welt, die in einer ungarischen Stadt in Tata-Tóváros am 6. September 1897 in Betrieb genommen wurde. Die Pläne der Azetylengasantstalt hat Győző Berdenich (1893—1906) Maschinenbauingenieur technischer Direktor der Azetylengas AG. so musterhaft ausgearbeitet, daß sie von den Fachleuten als folgendes Beispiel betrachtet wurden. Wegen der beschränkten Zeit wurde eine provisorische Gaserzeugungs-Anlage zusammengestellt, die 150 Straßenflammen und 300 Privatflammen mit Azetylengas speisen konnte. Die Anlage wurde mit den sog. „Industrieüe" Gaserzeuger und zu denen gehörenden anderen Apparaten ausgerüstet, und in einem 8,4 m langen, 4 m breiten Riegelwandgebäude untergebracht. Das Gebäude war mit seinem Anbau (Magazin u. s. w.) 13 m lang und 7 m breit. In Raum für die Gaserzeugung wurden zwei gleiche Apparategruppen symmetrisch untergebracht. Jede Gruppe umfaßte 2 St. Gaserzeuger, 1 St. Schlangenkühler, 1 St. chemischen Trockenreiniger, 1 St. Gasometer und 1 St. Trockner. Mit der Kombination der Rohrleitungen und Hähne konnte das Gas aus dem einen oder anderen oder aus beiden Erzeugern durch den gemeinschaftlichen Kühler in den chemischen Reiniger und dann in den Gasometer, oder mit dem Ausschalten des Reinigers direkt in den Gasometer strömen. Von dem Gasometer konnte das Gas durch den Trockner und den Hauptgasmesser in ein gemeinschaftliches Hauptrohr geführt werden. Zwischen dem Hauptrohr und der Straßemohrleitung war ein ausschaltbarer Druckregler eingebaut. •Ungarisches Chemisches Museum, H-8100 Várpalota, Hősök tere 1.