Technikatörténeti szemle 18. (1990-1991)

TANULMÁNYOK - Hoffmann, Dieter: Georg von Hevesy und Johann Böhm. Die Beziehungen beider Gelehrter im Spiegel ihres Briefwechsels

Ende Mai 1926 ist schließlich auch J. Böhm nach Freibmg gefahren — wahrscheinlich um die genaueren Modalitäten seiner Anstellung zu re­geln, wobei G. v. Hevesy ihm mit auf dem Weg gab, „sich vor allem Prof. Staudinger vorzustellen" und ihm „das Ergebnis (der) Freiburger Reise nach Kopenhagen mitzuteilen (6)." Mitte Juni kam dann J. Böhm als Gast des Bohrschen Instituts nach Kopenhagen; wohl nichtzuletzt um die Angelegenheiten des Freiburger Ins­tituts mit G. v. Hevesy persönlich besprechen und weiter vorantreiben zu können, denn die folgenden Briefe vom Sommer 1926 gehen in dieser An­gelegenheit weiter ins Detail es geht weiterhin vor allem um die appara­tive Ausstattung des Instituts (Aufbau eines Röntgenlabors, Auswahl geeigneter Vakuumpumpen etc.) und all die anderen Kleinigkeiten, die beim Aufbau eines neuen Instituts zu bedenken sind. Im Oktober 1926 nachdem J. Böhm schon einige Wochen zuvor nach Freiburg übergesiedelt war, nahm dann G. v. Hevesy die Geschicke des Ins­tituts persönlich in die Hände. Über die Freiburger Schaffensperiode von George von Hevesy schreibt H. Levi: „From the beginning, the Freiburg pe­riod brought Hevesy to what he may have imagined as his goal: a fuü professorship at one of the leading universities in Germany, an institute which was further enlarged a few years after he taken over, a fair sized group of co-workers and students joined by visitors from abroad who ca­me to work under Hevesy's leadership."(7) Zu den ersten ausländischen Gastwissenschaftlern, die Freiburg bzw. G. v. Hevesy einen Besuch abstat­teten, gehörte der hoüändische Physiker und einstige KoUege am Bohrschen Institut, Dirk Coster, dessen Ankunft J. Böhm brieflich (8) für den 31.12.1926 avisiert wird. Die Freiburger Wirkungszeit G. v. Hevesys war zugleich auch durch eine rege Reisetätigkeit gekennzeichnet, die ihn über den ganzen Erdball führte und häufig für viele Monate von Freiburg fern hielt. So nahm er 1930—31 die George Fisher Baker Non-Resident Lectureship in Chemistry der Cornell-Universität von Ithaca wahr. In dieser Zeit wechselten G. v. Hevesy und J. Böhm wiederum zahlreiche Briefe, in denen sich G. v. He­vesy nicht nur über die Freiburger Angelegenheiten am* dem laufenden hal­ten ließ, sondern zugleich J. Böhm detaüerte Anweisung zum Fortgang der wissenschaftlichen Arbeiten sowie für den weiteren Ausbau des Instituts gab. J. Böhm fungierte dabei während Hevesys Abwesenheit als eine Art geschäftsführender Assistent — die offizieUe Leitung des Instituts wurde in dieser Zeit durch den Freiburger Physikordinarius Gustav Mie wahrgenom­men — und hatte sich vor allem verantwortlich um aü die amtlichen Kle­inigkeiten des Institutsalltags und insbesondere um den in jenen Monaten anstehenden Neu- bzw. Ausbau des Instituts zu kümmern. Gerade für das letztere Vorhaben waren die damaligen Zeiten nicht günstig, denn die Welt­wirtschaftskrise zeigte natürlich auch ihre Wirkungen im Bereich das Hoch­schulwesens so daß ein großer Teü der Korrespondenz sich darum dreht, wie man am günstigsten die vorhandenen und vielfach gekürzten Geldmit­tel einsetzen und welche zusätzlichen Finanzierungswege sich noch ersch­ließen lassen — eine große RoUe spielt in diesem Zusammenhang die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, die natürlich auch von der allgemeinen Krisensituation betroffen war und damals ebenfalls — wie G.

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