Technikatörténeti szemle 15. (1985)
TANULMÁNYOK - Jeszenszky Sándor: Die Geschichte des Funkeninduktors und seine Rolle in der Entwicklung der Elektrotechnik
einigen Hundert Volt, und führte zu einer ähnlichen physiologischen Wirkung wie die kostspieligen Galvanbatterien, die aus mehreren hundert Elementen bestanden. 1835 wurde die physiologische Wirkung des unterbrochenen Stromes von Ch. Neef untersucht. Er bediente sich zuerst eines manuellen, dann eines automatischen Stromunterbrechers (Neef'scher Hammer). Eine mit dem Neef'sehen Hammer übereinstimmende Konstruktion weist die übliche elektrische Klingel auf. 1839 wurde der Neef'sche Hammer von J. Wagner zu den systematisch wiederkehrenden Unterbrechungen des Stromes eines Zweispuleninduktors eingesetzt. Zur Steigerung des Induktionseffektes hatte er in den Spulen jeweils ein Weicheisenzylinder angeordnet. Damit ist die Basiskonstruktion des Induktors zustande gekommen: ein stangenförmiger Eisenkern, mit einer unmittelbar darauf angeordneten Primärwicklung niedriger Windungszahl und aussen mit einer Sekundärwicklung hoher Windungszahl. Änyos Jedlik hatte 1840 beim Wiener Mechaniker Ekling einen kleinen Induktor zusammenstellen lassen, den er 1841 an der Pester Wanderversammlung der Ungarischen Äerzte und Naturforscher Vorgestellt hat. Diese kleinen physiologischen Apparate wurden 80 Jahre hindurch von den medizintechnischen Firmen in unveränderter Form hergestellt. Zu ihrer Speisung benötigte man 1—2 Galvanbatterien wobei die Spannung zwischen 10 und 500 V verändert werden konnte. Die Idee eines Funkeninduktors mit viel höherer Spannung als sie beim medizinischen Induktor der Fall war, wurde 1842 in Europa von Masson aufgeworfen, wobei der Amerikaner Page von ihm unabhängig bereits im Jahre 1838 ein derartiges Gerät fertigstellte. Die Sekundärwicklung dieses Gerätes bestand aus mehreren Zehntausend Windungen, wodei, aber die Spannung einige kV trotzdem nicht überstieg, und die Länge des zwischen den Polen der Wicklung sich ergebenden Funkens nur einige Millimeter betrug. Die Geräte des in Paris sesshaft gewordenen deutschen Feinmechanikers Daniel Ruhmkorff (1803—1877) waren von herausragend guter Qualität. 1851 begann er sich mit Induktoren zu befassen. Seine Induktoren waren die besten, wobei sie aber höchstend 8-mm-Funken abgaben. Die Erfindung von Fizeau stellte 1853 einen entscheidenden Fortschritt dar. Er hat einen Funkenlöschkondensator mit dem Stromunterbrecher parallel geschaltet. Mit seiner Hilfe konnte die Geschwindigkeit der bei der Stromunterbrechung im Eisenkern auftretenden Stromflussabnahme um Grössenordnungen gesteigert werden. Es Hess die Geschwindigkeit (dydt) und damit die induzierte Spannung dadurch weiter zunehmen, dass anstelle des massiven Eisenzylinders ein 1856 von Poggendorf vorgeschlagener Eisenkern aus einzelnen isolierten Drähten eingesetzt wurde. Mit der Verwendung des Kondensators gelang es Ruhmkorff Induktoren mit einer Funkenlänge von zuerst 200 mm und später mit einer Schlagweite von 450 mm herzustellen. Die Sekundärwicklung des letzteren Gerätes bestand aus 200.000 Windungen, wobei die Länge des Drahtes (0 0,2 mm) etwa 100 km betrug. Mit seinem Gerät gewann er den 50.000-FrankPreis vom Napoleon III. Sein grosser Induktor wurde durch 10—12 Bunsenelementen gespeist. Die dadurch erreichbaren 15 bis 20 V und 5 bis 6 A überstiegen die Leistungsfähigkeit eines üblichen Platin-Unterbrechers. Eine Leistungssteigerung ermöglichte der 1856 von Foucault konstruierte Quecksilberunterbrecher, der bis zur Röntgen-Ära den Anforderungen vollständig gerecht war. In den folgenden Jahrzehnten richtete sich die Entwicklung auf die weitere Steigerung der Funkenlänge.