Technikatörténeti szemle 12. (1980-81)

TANULMÁNYOK - Vajda Pál: Ungarische Bahnbrecher der Phototechnik, der Photooptik und der Photochemie

lichkeiten der DTR wussten, dass in diesem Prinzip die Möglichkeit einer Ver­einfachung des Kopierens steckte. 1947 lud man nach Leverkusen führende Apparatehersteller ein und bat sie, für ein DTR-System ein kleines, einfaches, handliches und preisgünstiges Gerät herzustellen. Ein paar Wochen darauf präsentierte Dr. EISBEIN für die Firma Develop in Stuttgart ein Gerät als patentfähige Erfindung 76 . Die ersten Proto­typen wurden gebaut. So wurde 1949 das Silbersalz-Diffusions Verfahren in der Bürokopie eingesetzt. Das Verfahren trug die Produktbezeichnung Agfa „Copy­rapid" und Gevaert „Gevacopy" in alle Welt 77 . 1947 stellte Edwin H.LAND von der Polaroid Corporation der Optical Society of America sein Sofortbildverfahren vor 78 . Zu diesem Zweck hat er auch das DTR-System angewandt, jedoch mit dem grundsätzlichen Unterschied, dass in seinem System nicht ein flüssiger Entwick­ler, sondern eine Entwicklerpaste, in einer „Hülse" verwendet wird. Es war dies —zwar in einem ganz anderen Anwendungsbereich — auch ein historischer Moment. In der Periode als die DTR-Bürokopie der Elektrokopie weichen musste, begann die Etnwicklung von zahlreichen reprografischen DTR-Anwendungen. Die weitere Phase in der Anwendung der DTR-Verfaharen leiteten Agfa und Gevaert 1958 mit der Entwicklung eines Verfahrens ein, bei dem Silberbild auf eine Aluminiumplatte übertragen wird. Man erhielt auf diesem Wege eine Offset­Druckplatte 79 . „Gevacopy" und „Copyrapid'' zunächst (nach der Fusion Gevaert und Agfa wurden sie zu einem System), fanden in Schnell- und Hausdrucke­reien weltweiten Einsatz. Mit der Einführung des Fotosatzes bedarf man, mehr als je zuvor, der Möglichkeit, positive Layouts auf Papier anfertigen zu können. Deswegen brachte Agfa-Gevaert 1967 das „Copyproof"-System heraus 80 . Eine merkwürdige Illustration der Entfaltung der DTR-Systeme im Repro-Sektor brachte das Jahr 1976. Nicht weniger als vier neue DTR-Systeme wurden auf den Markt gebracht: Copychrome, ein DTR-Zweiblatt-Farbmaterial für die Her­stellung von monochromen Transparenten, weiter Directolith, eine DTR-Mono­blatt-Offsetfolie auf Polyesterfilm, dann Transferlith, ein DTR-Zweiblatt-Mate­rial für die Herstellung von direktgerasterten Farbauszugspositiven (auf Papier oder Film), und schliesslich das AGISS-System (Zweiblatt) für die Anfertigung von fälschungssicheren Ausweisen auf speziell vorgedrucktem DTR-Papier 81 . Einer der Bahnbrecher der Farbphotographie war Béla GÄSPÄR (1889— 1973). In den Augen seiner Zeitgenossen galt er als „ein Genie", „ein begabter, wenngleich etwas exzentrischer Erfinder". Heute finden seine Erfindungen in der Farbphotographie bereits eine universelle, weltweite Anwendung 82 . Mit der Farbphotographie begann er sich 1926 zu beschäftigen und in kurzer Zeit ent­wickelte er zwei grundlegende Prinzipien: Das eine bezog sich auf den Einbau von Masken in die Schicht von Farbfilmnegativen und das andere auf die filter­freie Schichtanordnung. Die erste Demonstration der dreifarbigen, mehrschichti­gen, subtraktiven Farbfilme fand am 25.10.1933 in Berlin, anlässlich der 118. Tagung der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft, statt. Er entwickelte das Farbstoffbleichverfahren, welches sowohl in der farbigen Kinematographie als auch in der Farbphotographie Anwendung fand. Sein Farbstoffbleich-bzw. Farb­stoffdestruktionsverfahren unter Anwendung eines „integral tripack'-Materials ist unter dem Namen Gasparcolor bekannt geworden 83 . Als Alternative zum in­tegralen Maskieren entwickelte er auch das für automatische Farbtrennung und Maskierung geeignetes Material.

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