Technikatörténeti szemle 10. (1978)

A MÉRÉS ÉS A MÉRTÉKEK AZ EMBER MŰVELŐDÉSÉBEN című konferencián Budapesten, 1976. április 27–30-án elhangzott előadások II. - Schmidt, K.: Hosszmértékmérő készülékek fejlődése az utolsó évszázadban

Maße bleiben, wenn die Teile brauchbar sein sollten. Die Einhaltung des Größt­maßes und des Kleinstmaßes, der beiden Grenzmaße, wurde mit je einer festen Lehre kontrolliert. Die ersten Grenzrachenlehren wurden 1882 hergestellt. Bereits die Weltausstel­lung von 1876 in Philadelphia, auf der allerdings nur Normallehren gezeigt wurden, hatte dem Gebrauch von Lehren einen großen Aufschwung verliehen. Der Begriff Austauschbau wurde um 1900 von REULEAUX eingeführt und bezeichnet seit damals eine Fertigung der Einzelteile eines Gerätes oder einer Ma­schine in solchen Toleranzen, daß die Einzelteile ohne Nacharbeit wahllos gepaart bzw. gegeneinander ausgetauscht werden können. Die Teile müssen so gut zueinander passen, daß die vorgesehene Funktion des Gerätes oder der Maschine nach dem Zusammenbau gewährleistet ist. Der Austauschbau ist in erster Linie von der Qualität der Bearbeitungsmaschinen abhängig. Darüberhinaus erfordert die Austauschbarkeit der Teile ein abgestimmtes Passungssystem, dessen Grundlage ein einheitliches Maßsystem ist und eine leistungs­fähige, sicher fundierte Meßtechnik. Seit der Entwicklung der Leitspindel-Drehbank im Jahre 1797 bestand die Möglichkeit zur maschinellen Herstellung von austauschbaren Gewinden. Im Jahre 1840 wurde der Fräser in die Fertigungstechnik eingeführt und etwa um 1870 die Rundschleifmaschine. Das erste Okularschraubenmikrometer wurde um 1640 gebaut, das erste Mikro­meter im Jahre 1867 als handelsübliches Meßmittel in die Fertigung eingeführt. Etwa seit der Jahrhundertwende kennt man die Meßuhr. Der älteste Fühlhebel stammt aus Frankreich, wo er bereits seit etwa 1830 benutzt wird. Wegen seiner Hebelübersetzung 1:10 wird er auch als Zehntelmaß bezeichnet. Einer breiten Entwicklung der Arbeitsteilung und der umfassenden Einführung des Austauschbaues stand lange Zeit die Uneinheitlichkeit der Maße entgegen. In Deutschland beispielsweise gingen die einzelnen Staaten erst zu Beginn des 19. Jahr­hunderts daran, Ordnung in ihr Maßsystem zu bringen. Die Zahl der damals im öffentlichen Verkehr benutzten Einheiten wurde verringert. Trotzdem behielt zu­nächst noch jedes Land seinen eigenen „Fuß", der außerdem noch in unterschied­licher Weise unterteilt war. Erst der am 20. Mai 1875 erfolgte Abschluß der internationalen Meterkonvention brachte in den Ländern, die sich für die Anwendung des metrischen Systems ent­schlossen hatten, einen entscheidenden Fortschritt. Nach dem Abschluß der Meterkonvention hat sich das metrische System sehr rasch verbreitet; es ist heute in praktisch allen Ländern außer den USA und Eng­lands gesetzliches Maßsystem. Mit dem 1889 neu eingeführtem Meter, das an einem im Internationalen Büro für Maß und Gewicht aufbewahrten Maßstab bei 0 °C und atmosphärischem Druck definiert war, wurde eine den damaligen Anforderungen gerecht werdende Einheit­lichkeit der Längenmaße hergestellt. Die Wahl eines Strichmaßes als Einheit für die Länge hatte einen großen Einfluß auf die Entwicklung von Komparatoren und Visiereinrichtungen, mit denen das von zwei Strichen eingeschlossene Maß mit genügender Genauigkeit übertragen werden konnte. Der hierfür ursprünglich benutzte Stangenzirkel (Bild 3) wurde den Anforderungen in vielerlei Hinsicht nicht mehr gerecht.

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