Technikatörténeti szemle 4. (1967)
TANULMÁNYOK - Makkai László: Gép, mechanika és mechanisztikus természetfilozófia
Die Technik ist eigentlich die Selbstprojektion des Menscnen auf die Natur: die Arbeitsbewegungen nehmen in Werkzeugen und Maschinen Gestalt. Die Handbewegung objektivierte sich in der Urzeit zu Werkzeug, die Anmbewegung im Altertum zu Triebwerk, die Muskelkraft im Mittelalter zu Kraftmaschine und die Programmier- und Kontrolltätigkeit des Gehirns zu Arbeitsmachinen automatischer Steuerung und Regelung in der Neuzeit und heutzutage. Diese objektivierende Selbstprojektion des Menschen erfolgt in der Arbeit, die jedoch eine zielbewußte Tätigkeit darstellt, während welcher der Mensch nicht nur seine objektiven Arbeitsbewegungen, sondern auch die subjektive Teleolagie der Arbeit auf die Natur projiziert: er nimmt an, daß in den Naturerscheinungen, wie in ihm, ein zweckdienlicher Wille wirkt. Die Verzerrungen dieser die Natur anthropomorphisierenden imaginären Selbstprojektion werden durch die objektivierende Selbstprojektion allmählich korrigiert, indem sich die in Werkzeug bzw. Maschine objektivierte Arbeitsbewegung einerseits als die Tätigkeit des im Menschen und nicht im Arbeitsobjekt herrschenden Willens, anderseits als ein außerhalb des Menschen vor sich gehender Naturvorgang entpuppt. So begreift der Mensch durch die Technik die Natur und sich selbst, in einem Maße, das er technisch zu objektivieren imstande ist. Das Altertum objektivierte technisch den für den Urmenschen im eigenen Körper verborgenen zweiarmigen Hebel. Er verwendete das Hebelprinzip, die Herleitung der Bewegung von einem sich bewegenden und einem ruhenden Faktor gemeinhin auf die Bewegung. Zur Betätigung des Hebels bedarf man einer Anstrengung, die Arbeit erscheint also als die Bewältigung des aus dem Ruhezustand des zu bewegenden Gegenstands folgenden Widerstands. In dieser Anschauung gilt der Stillstand als natürlich und die Bewegung als unnatürlich, da zum Bewegen eine Kraft aufgewendet werden muß. Mit Rücksicht darauf, daß das Altertum außer der menschlichen und tierischen Muskelkraft keine Energiequelle technisch nutzbar gemacht hat, stellte der Urmensch sich jede Kraft als mistifizierte lebendige Kraft vor. Jener Grundgedanke des altertümlichen Vitalismus, daß das Leben die Bewegung hervorruft, verwandelte sich im Verlauf von anderthalb Jahrtausenden in das mechanistische Gegenteil: das Leben wird von der Bewegung erzeugt. Bereits die erste Form der Kraftmaschine, das Wasserrad gab ein, daß die leblose Kraft die leblose Materie in Bewegung setzen kann. Mit Wasser- und Windmühle griff der Ersatz menschlicher und tierischer Muskelkraft durch Naturenergien, also ihre technische Objektivierung immer mehr um sich, und mit Magnetnadel. Wurfmashine, Uhrwerk und Kanone traten neue, zum Teil künstlich auslösbare Energieformen wie Magnetismus, Gravitation und Gasexplosion in Dienst der Technik. Für den antiken Mensch trug die technisch nicht objektivierte Kraft den zielsetzenden Wille mit sich (nach der aristotelischen Abfassung setzt die aktuelle ,.energeia" die potentielle „dynamis" in Bewegung), während der mittelalterliche Müller oder Uhrmacher selbst ein Ziel gab der Kraft, die als durch Schleuse zurückgehaltenes Wasser oder auf dem Tisch herumliegendes Gewicht träge stillstand, bis der Mensch sie in das Werk der Maschine einschaltete. Die Materie ist träge, die Kraft blind, und es bedarf eines äußeren, steuernden Willens, um der Kraft Richtung zu verleihen — die Anschauung wurde von der Maschine eingegeben. Die mechanistische Naturansöhauung folgt also aus der Maschine, der Mensch traut jedoch bloß dann seinen Augen, wenn er sich die verblendenden Vorstellungen vom Hals schaffte. Die Frage, ob Experiment und mathematische Formel die Trägheit bewegter Körper bestätigen, konnte nur danach von Galilei gestellt werden, da in seinem Denken die Möglichkeit auftauchte, daß die körperlichen Dinge — im Gegensatz zu der Meinung klassischer Autoritäten — vielleicht träge sind. Ein außerhalb Wissenschaft und Technik liegender Faktor, die zentrale Religionsidee der Reformation, half den Wissenschaftlern des 17. Jahrhunderts, die durch die Maschine inspirierte Wirklichkeit als Naturgesetz zu erkennen. Jedwede animistische und vitalistische Vorstellung, gleichgültig, ob in der Gestalt primitiven magischen Aberglaubens oder in der Form pantbeistisoher Philosophie vorhanden, kam in das Kreuzfeuer leidenschaftlicher monotheistischer Angriffe, die aus den Körpern die Selbstbewegung verbannte und jede Bewegung vom einzigen großen Beweger ableitete. Die Wissenschaft der Mechanik und damit die mechanistische Naturphilosophie kamen in dieser geistigen Atmosphäre zustande. Wie gezeigt, vermag der Mensch bloß die objektivierte Arbeitsbewegung als Naturgesetz zu erkennen. Dies geschah mit Anbruch der Naturwissenschaft im 17. Jahrhundert der Energie, die von der mittelalterlichen Technik in Arbeitsmaschinen