Kaján Imre szerk.: Vásárhelyi Pál és a reformkori mérnökgeneráció (Budapest, 1995)
Bartha Lajos: A reformkor felmérési műszerei 47
LAJOS BARTH A VERMESSUNGSGERÄTE DER REFORMZEIT In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man in Ungarn mit den hydrographischen Vermessungen, aber auch die allgemeinen kartographischen Arbeiten kamen mit großen Schritten voran. Für die genauen und detaillierten kartographisch-hydrographischen Vermessungen wurde nicht nur eine gründliche theoretische und praktische Ausbildung von Fachkräften notwendig, sondern es waren auch gute (dem Niveau der Zeit angemessene) Vermessungsgeräte erforderlich. Die Entwicklung der Vermessungsarbeiten in den Jahrzehnten der ungarischen Reformzeit (zwischen 1820 und 1850) fällt mit der bedeutenden Vervollkommnung der technischen Meßinstrumente zusammen, gleichzeitig beginnt in ganz Europa die Entwicklung der feinmechanischen Industrie. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war für die sehr präzisen geographischen Vermessungen (astrogeodäsische Vermessungen) und die Dreiecksvermessungen das wichtigste Meßinstrument der "Cirkumferentor" (technisches Astrolabium), der für Quadranten und für Azimut- bzw. HöhenwinkelMessungen verwendet wurde. Grundlegendes Zubehör für Teilvermessungen im Gelände waren Meßtisch, Diopterlineal, Winkelabstecker und Magnetkompaß. Das Zentrum der Meßgerätefabrikation blieb bis zum Ende des 18. Jahrhunderts England (Werkstätten von Ramsden, Dollond, Sisson und Troughton). Die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Ungarn gegründeten Observatorien wurden auch mit astronomischen und geodäsischen Meßinstrumenten aus England ausgestattet. Auf dem Kontinent erlangten nur die Werkstätten des Augsburger Brander und des Pariser Lenoire einen gewissen Ruf. Anfang des XIX. Jahrhunderts brachte die Münchener Werkstatt von Fraunhofer und Reichenbach die optische und feinmechanische Industrie auf einen neuen Stand der Vervollkommnung. Nachdem die Produkte der Firma Utzschneider-Reichenbach-Liebherr-Fraunhoffer bekannt wurden, meldeten sich auch andere deutsche, später österreichische Werkstätten mit neuen Technologien und Instrumententypen: vom ungarischen Standpunkt aus gesehen waren die Wiener Werkstätte Christian Starke und Sohn, Gustav Starkes Werkstatt, das Wirken von Simon Plössl auf optischem Gebiete, die Meßinstrumentenfabrikation der Familie Voigtländer und der von Edmund Kraft von großer Bedeutung. Den immer mehr wachsenden Bedarf erkennend, begannen auch die Ungarn mit der Produktion von einfacheren Meßgeräten. Ende des 18. Jahrhunderts begann der Jesuit Tamás Rössel als Mechaniker der Universität in Tyrnau, später an der Universität von Pest-Buda mit der Herstellung von technischen Meßgeräten. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fertigten I. Steffen, besonders aber Antal Ferenc Nuss Meßinstrumente von hervorragender Qualität an. Die bedeutendste Werkstatt war aber wahrscheinlich die der Familie Haurant, wo man einige Meßgeräte schon in Serienarbeit fertigte. Nach der Niederschlagung des ungarischen Freiheitskrieges sind diese Werkstätten aber leider verkümmert. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden die Quadranten und Cirkumferentoren überall von modernen Theodoliten, Libellenwaagen und Winkelspiegeln (später Winkelprismen) abgelöst. Der Meßtisch wurde leichter und praktischer. Die Handhabung des Meßtisches (ja sogar die Grundlagen der Nivellierung) wurden auch schon in den niveauvolleren Mittelschulen gelehrt. Leider sind nur sehr wenige Meßgeräte der alten ungarischen Ingenieure erhalten geblieben. Anhand der überlieferten Instrumente (beispielsweise die der Lehrmittelsammlung des Ingenieurbildungsinstitutes der Ungarischen Königlichen Universität) kann man ersehen, daß es sich um die modernsten Meßgeräte der damaligen Zeit handelte. Auf vielen zeitgenössischen Karten findet man schmückende Zeichnungen 50