Patay Pál: Harangöntés Magyarországon (Öntödei múzeumi füzetek 15., 2005)
D en Menschen hebt seine symbolschöpferische Fahigkeit über alle andere Lebewesen: Alles, was unsichtbar und mit den Sinnesorganen nicht zu fassen ist, stellt er in Bildern dar. Es ist ja unmöglich diejenige Sphare des Alis, was wir mit dem unfassbaren Begriff der Mystik und der Transzendenz bezeichnen, anders sichtbar und begreiflich zu machen, als mit Bildern. Wie es in der Bibéi zu lesen ist: der Brautigam soll durch Bilder vor seine Braut treten. Die Benutzung der Bilder ist für uns so natürlich und selbstverstandlich, dass wir über die Gründe gar nicht reflektieren. Die ungarische Sprache ist sehr reich an symbolischen Ausdrücken. Alle winzigen oder schicksalhaften Erlebnisse des Lebens drücken wir in sehr feinen Nuencen aus. Unsere Namensgebung ist auch gesprachig, hat reiche Bedeutungen. Auch unsere Volksdichtung und Volkskunst „spricht" mit denselben Symbolen über einst gelebte Menschen, über ihr Lében und über ihr Gedanken. Diese Sinnbilde sind generellen, von uralter Herkunft, und wir benutzen viele von ihnen ohne dass wir ihre uralte Bedeutungen kannten. Die Glocke wurde in allén Epochen als ein Lebewesen betrachtet: die Glocke hat ein Zuhause, eine „Zunge" ( = Kloppel), gibt Laute von sich (d.h. „lautet"), mit ihren Inschriften benennt sie sich selbst. Die Geburt der Glocken ist mit derselben Mystik umkranzt, wie die Geburt eines Kindes. Woher diese aufiergewöhnliche Situation der Glocken unter den anderen Gegenstánden? Stellen sie ausser ihr allbekanntes Schallsignal tiefere Zusammenhange, Gedanken dar? Wie hat sich ihre Rolle als Botschaftvermittler verandert in den einander folgenden Kulturkreisen? Auf solchen Fragen sucht das Referat Antwort: wir befragen die Form der Glocken, die Verbindungen zwischen der Glockengiesserei und dem antiken Schmiedehandwerk, und die Beziehungen zwischen der Glocke, dem Turm und der Kirche. Wir untersuchen die kommunikative Rolle der Glocken im alltaglichen Lében, welche erfüllt sie seit langer Zeit neben ihrem sakralen Dienst erfüllt. MARGIT TÚROK „Die Zeichensprache" der Glocken