Patay Pál: Harangöntés Magyarországon (Öntödei múzeumi füzetek 15., 2005)
O bwohl im 20. Jahrhundert der Glokkenbestand im Erzbistum Köln zweimal durch die Beschlagnahmungen 1917 und 1941 (durch Verluste von cca. 46% bzw. 73%) dezimiert worden war, kann am Ende dieses Jahrtausends auf eine Glockenlandschaft hingewiesen werden, die vorausgehende Jahrhunderte nicht aufzuweisen hatten. Im náchsten Jahrhunder werden die altesten noch im Lautebetrieb befindlichen Bronzeglocken 1000 Jahre alt. Bis auf den heutigen Tag sind alle Stilepochen, wenn auch stark reduziert, noch anzutreffen, so dass auf dem Glockenwesen ein vollstandiger Überblick über zehn Jahrhunderte möglich ist. Wer hat in diesen Jahrhunderten den Glockenbestand im Erzbistum Köln nachhaltig beeinflusst? Neben den lokálén und regionalen deutschen Glockengieftern wurden hier auch Giefier aus den bis 1648 zu Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörigen Niederlanden und aus Lothringen, der Reichsromanie, tatig. Ursprünglich von Lothringern und Niederlándern in Deutschland gegründete GlockengieKereien (Petit in Gescher z.B.) werden im Laufe der Zeit Kürten-Olpe: Középkori harang a 14. századból. Részlet a felirati szalagból Kürtén-OIpe: Mittelalterliche Glocke aus dem 14. Jahrhundert. Ausschnitt aus dem Inschriftband „eingedeutscht" oder durch Einheimische übernommen und weitergeführt, so dass die meisten Glocken doch von deutschen GlockengieBern stammen. Doch hat eine gewisse Internationalitat von jeher vorgeherrscht. Die mustergültige gotische Kelchrippe ist besonders im 13. bis 16. Jahrhundert gebráuchlich gewesen. Seit dem spaten 19. Jahrhundert, besonders aber nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an diese Erfahrungswerte angeknüpft. Dadurch wurde im deutschen Glockenwesen ein Qualitátsniveau der Glockenkonstruktionen erreicht, das bemerkenswert ist. Die nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg weit verbreitete Verwendung minderwertiger Ersatzmaterialien spielt heute keine Rolle mehr. Viele Kirchengemeinden hatten zweimal ihre Bronzeglocken verloren, sie habén deshalb verstandlicherweise damals nicht einschmelzbare Stahl- und sogar Eisenhartgussglocken vorgezogen. Viele dieser Ersatzstoffglocken sind inzwischen schon durch Bronzeglocken ersetzt. Dass die Lebensdauer auch von Bochumer Stahlglocken nicht unbegrenzt ist, beweisen viele von Rost befallene Exemplare. Entrostung und Neuanstrich rostiger Stahlglocken habén sich nicht bewahrt, weil dabei die Gusshaut zu sehr beschadigt und ihre Klang stumpf wurde. Endgültig hilft hier nur eine Auswechselung gegen Bronzeglocken. Es gibt aber durchaus wertvolle, gut erhaltene und bewahrenswerte Stahlgelaute. In manchen Kirchengemeinden des Erzbistums Köln gehören „Leihglocken" aus den ehemaligen Deutschen Ostgebieten zum heutigen Gelaute, erkennbar an den so genannten Leitziffern. Mit ihnen ist ein weinig von dem Kulturerbe derer an ihre Ursprünge zurückgekehrt, derén auch rheinische Vorfahren im 12. und 13. Jahrhundert an der deutschen Ostsiedlung teilgenommen habén. GERHARD HOFFS Die heutige Glockenlandschaft im Erzbistum Köln Bei der Disposition der Gelaute sind auch Entwicklungen zu beobachten. Diatonische, besonders das „Rheinische Motiv" (út-re-mi-fa), melodische und harmonische Gelautemotive werden bevorzugt. Das Beiern ist im Rheinland immer noch Brauch. Mit ihm lassen sich liturgische Melodien verdeutlichen, aber auch Festtage sehr eindrucksvoll ankündigen. Neben dem mechanischen Beiern wird immer öfters das automatische Beiern eingeführt. Die jetzige Glockenlandschaft im Erzbistum Köln ist hauptsachlich in einer Nachkriegsphase entstanden. Sie ist im Ansatz als mustergültig zu bezeichnen.