Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 10. (Budapest, 1967)

HOPP FERENC MÚZEUM - MUSÉE FERENC HOPP - Ferenczg, László: Zwei Devataköpfe aus den Wandmalereien der Maya-Höhlen in Kyzil

In den Jahren 1913 — 1914 arbeitete die Expedition hauptsächlich in der Höhle der Schwertträger, in der Höhle mit den ringtragenden Tauben, in der Rotkuppelhöhle, in der Klosterhöhle und in der Maya-Höhle der dritten Anlage in Kyzil. In Zusammenhang mit der Arbeit in der Maya-Höhle erwähnt Le Coq, daß außerordentlich interessante Wandmalereien dort in Sicherheit gebracht wurden. Namentlich wird hier aber nur die Abnahme der großen Wandmalerei von der Rückwand des hinteren Korridors erwähnt, die die Verbrennung der Leiche des Buddha darstellt (s.S. 75). Lie Mehrheit der Malereien in der Maya-Höhle der dritten Anlage wurde übrigens im Laufe der Arbeiten der 4. Expedition in Sicherheit gebracht. Es scheint, daß A.v. Le Coq auch anderswohin kleine Wandmalereien verschenkte. So wissen wir z.B. unter anderem von einem Wandgemäldeteil mit drei Köpfen (,,ein weißer Gott, eine weiße Göttin und ein dunkler, bärtiger Schirmträger"), den er einem berühmten deutschen Gelehrten schenkte. 2 Auch aus Kyzil, aus dem Fundmaterial von Le Coq, gelangten ein Wandge­mäldeteil mit drei Götterköpfen und ein größeres Fragment mit dem Kopf einer buddhistischen Gottheit nach den Vereinigten Staaten (in der Sammlung von C.T.Loo). 3 Aus dem turfanischen Fundmaterial der deutschen Expedition von 1913 sind einige Wandgemäldeteile aus Chotscho in die Eumorfopoulos-Sammlung gelangt. 4 Den Grund all dieser Schenkungen kann man vielleicht — neben der persönlichen Freundschaft — darin vermuten, daß Le Coq die Aufmerksam­keit breiterer internationaler Kreise auf die neuentdeckten ostturkistanischen Denkmäler lenken wollte. Die deutschen Turfanexpeditionen hatten sowieso solche Mengen an Fundmaterial gesammelt, daß die Konservierung und wissenschaftliche Bearbeitung im Berliner Museum für Völkerkunde eine Aufgabe von Jahrzehnten unter Teilnahme von vielen Wissenschaftlern und Technikern bildete. Etwa die Hälfte aller nach Berlin gelangten turkistanischen Wand­malereien und ein Drittel der Bildwerke ist leider im II. Weltkrieg zerstört worden und verlorengegangen. Die Beschreibung der zwei turkistanischen Wandgemäldefragmente des Hopp Museums wird im folgenden gegeben: A. Kopf einer Devata (Taf. 1.) In Dreiviertelansicht dargestellter, nach links gewendeter Kopf mit ein wenig nach oben blickenden Augen. Der Umriß des Gesichts, die Augen, die Nase und das Ohr sind mit orangeroten Linien wiedergegeben. Bei den Lippen ist die graue Färbung bemerkbar. Um Augen und Lippen, beim Ohr und beim Umriß des Gesichts, ebenso an der linken Seite der Stirn orangerote Schat­tierung. Das Gesicht selbst ist mit grau abgetönter weißer Farbe bemalt. 2 A. Grünwedel: Altbuddhistische Kultstätten in Chinesisch-Turkistan. Berlin, 1912. S. 176. Schema II. Nu. b, c, d; K. W. Hiersemann, Katalog Nu. 519. Der Orient unter Einschluss seiner Kunst. Leipzig, 1923. S. 73. T. XI. 3 Siehe: The Art of Greater India. Los Angeles County Museum, 1950. S. 79-80. T. 134. 4 The George Eumorfopoulo3 Collection. Catalogue of the Chinese, Corean and Siamese paintings. By L. Binyon. London, 1928. T. LXIX.

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