Weiner Mihályné szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 8. (Budapest, 1965)
IPARMŰVÉSZETI MÚZEUM - MUSÉE DES ARTS DÉCORATIFS - Koós, Judith: Parallelerscheinungen in der Tätigkeit der Wiener Werkstätte und der Budapester Werkstatt (Budapesti Műhely)
Ecke das verschnörkelte Monogramm des Künstlers K L in ein Quadrat eingefügt ist. In dieser Arbeit spiegelt sich so recht der Phantasiereichtum Lajos Kozmás, seine kompositioneile Begabung und jene besondere Fähigkeit, die Dekorationselemente harmonisch den Oberflächengegebenheiten der Gebrauchsgegenstände anzupassen und mit diesen organisch zu verschmelzen. All dies ergibt sich bei ihm mit einer derart selbstverständlichen, ungezwungenen Natürlichkeit, der sich nur der hohe Stand der in der ungarischen Volkskunst und vom Volk selbst verwendeten Verzierungstechnik zur Seite stellen läßt. Schließlich sei hier noch ein Schränkchen aus den frühen Erzeugnissen der Budapester Werkstatt erwähnt 28 (Abb. 10.). Es steht auf zwei flachgedrückten Kugelfüßen und hat über der schwachprofilierten Wellenzackenleiste des unteren Rahmens zwei Türflügel. Das Dach wölbt sich mit einem in der Mitte hochgeschweiftem Bogen über den beiden nach oben gleichfalls bogenförmig verlaufenden Türen. Die gleiche Schrankform wiederholt sich in zahlreichen Varianten unter den aus den zwanziger Jahren stammenden Möbelentwürfen Kozmás. Die gleiche Grundform verwendet er als Signet seines Planungsbüros. In seiner Technik ist dieses Stück auch deshalb bemerkenswert, weil hier erstmals in Kozmás Möbelkunst eine farbige Malerei auf farbigem Grund in Erscheinung tritt. In den beiden unteren Türfeldern erblickt man die Künstler- und Werkstättenmonogramme K L und B M. Die von Kozma für die Budapester Werkstatt entworfenen neueren 38 Magyar Iparművészet (1914) 245.