Dobrovits Aladár szerk.: Az Iparművészeti Múzeum Évkönyvei 1. (Budapest, 1954)
Idegennyelvű kivonatok
Im Besitze des Kunstgewerbemuseums befindet sich der getriebene, z. T. vergoldete und gravierte Silberkelch aus dem XVI. Jahrhundert, der bereits in der im Jahre 1884 in Budapest veranstalteten Ausstellung von Goldschmiedewerken und historischen Denkmälern in der Gruppe der orthodoxen Kirchengeräte zu sehen war. Doch kam seine Zeitbestimmung erst jüngst an die Reihe. Erleichtert wurde dies durch die Inschrift: rA03Anfî auf dem Rande der Sohle. Wir lösten die Inschrift, indem wir die Verkürzungen ergänzten, und die Werte des AO mit arabischen Ziffern vertreten liessen. Die altrussische Schrift verzeichnete bekannterweise auch die Jahreszahlen mit Buchstaben. Dies berücksichtigend ergänzte wir unseren Text wie folgt: r(OriA) AO 3AnHC(AJl) oder r(OIIA) 1500 3AnHC(AJl). Unser Kelch rst also ein beglaubigt datiertes Denkmal der russischen Goldschmiedkunst, was auch aus seinem Stil und Dekor hervorgeht. Die Hauptornamente des Kelches sind eingravierte runde Felder, die durch gleichfalls eingravierte Inschriften verbunden sind. In den runden Feldern ist die Deesis dargestellt, während die Inschriften Zitate aus der Liturgie sind. Der Stil der Inschriften zeigt nahe Verwandtschaft mit den von M. M. Posztinkova — Loszeva mitgeteilten Trinkschalen des Museums von Moskau. Der Meissener Maler J, G. Höroldt Frau Ilona Pataky Der Meissener Maler G. G. Hörold ist der Schöpfer des europäischen Porzellanstiles. Er hat ihn technologisch entwickelt. Sein ist das Verdienst, das Porzellan des Westens auf den Rang des ostasiatischen erhoben gehabt zu haben. Sein Name bezeichnet ein Zeitalter: die Periode der am schönsten bemalten europäischen Porzellane (1720—1735). Mit absoluter Sicherheit sind seine Werke schwehrlich zu bestätigen, da die Meissner Maler ihre Werke nicht signieren dürften. Doch pflegen wir ihm auf Grund stilistischer Übereinstimmung und mit Rücksicht auf auffallend gute Qualität einige Stücke ungarischer Samlungen zuzuschreiben. So Z. B. den Humpen der einstigen Gerhardschen Sammlung —- nachher in Delmars Besitz (Aukzionskatalog Lepke. 1911, No. 183) — dessen Hauptfigur, der Mandarin mit der Hellebarde,, auf einem Humpen des Britischen Museums (Samml. W. Franks) genau wiederzufinden ist. Höroldt malte dies für seine Schwiegermutter im Jahre 1724. Hörold zuzuschreiben sind im Museum für Kunstgewerbe: Zuckerdose mit Deckel, dekoriert mit chinesischer Szene in Gold, um 1720, Inv. No. 3964. Kleine Schale mit Untertasse, dekoriert mit farbigen Chinoiserien, signiert mit blauem Caduceus; um 1725, Inv. No. 13 735; Dessertteller mit ausgezeichneten Chinoiserien und miniaturenhaften Hafenund Geselsschaftsszenen, im Stile von Höroldts II. Periode, auf dem mit Gitterwerk dekorierten Rand, um 1730, Inv. No. 3857; Fässchen aus gelbem Fondpoizellan, aus der Sammlung Rath, um 1730. Höroldts II. Periode wird in Ungarn durch Ödön Perls Frühstücksservice vertreten. Die Vasen des Kunstgewerbemuseums unter den Inventarnummern 523 238 und 15 631 sind wahrscheinlich auch seine Schöpfungen. Vertreter von Höroldts Manier und Werkstatt in unserem Kunstgewerbemuseum sind: Humpen aus Steingut, mit Goldenen Chinoiserien aus der einstigen Sammlung Gerhardt, Inv. No. 5861; Becher aus Steingut, mit, chinesischen Szenen; um 1721, Inv. No. 5859; Tasse, mit goldenen Chinoiserien; um 1720, Inv. No. ; Schokoladentasse; um 1720, Inv. No. 3958 (Pendant zu Pazaurek, Deutsche Fayence u. Porz., Leipzig, 1925, 5.137, Abi. 112); Schokoladenbecher, mit goldenen Chinoiserien vom Jahre 1720, Inv. No ; Untertasse; um 1720, Inv. No. 2272; Tasse, um 1723, Inv. No. 13 935;