Tanulmányok Budapest Múltjából 24. (1991)

TANULMÁNYOK – STUDIEN - Vörös Károly: Három vázlat Budaoest társadalomtörténetéből a dualizmus korában = Drei Skizzen aus der Sozialgeschichte von Budapest zur Zeit des Dualismus 27-63

tionalistisches Verhalten. Tm Laufe der Zeit veränderte sich die soziale Zusammenset­zung der Logen: Die Aristokratie, Gentry und das Staatsbeamtentum wurden in einem Großteil der Logen, vor allem in Budapest, von den bürgerlichen, um die Jahrhundert­wende sich vielfach radikalisierenden Angestellten und intellektuellen Elementen in den Hintergrund gedrängt. Diese Entwicklung und Umgestaltung veranschaulicht die Studie am Beispiel einiger großer Logen in Budapest. Die zweite Studie behandelt die Vereine von Budapest, wobei sie eingangs die vielseitige Gliederung und Differenziertheit der Budapester Gesellschaft und sämtliche Elemente der großstädtischen Lebensweise und Existenz beleuchtet, die die zu neuen Stadtbewohnern Gewordenen teils vereinsamen lassen, teils - als dessen Gegengewicht - die Vereinigungsansprüche entwickeln. Zu deren Befriedigung entsteht eine ganze Reihe von Vereinen mit verschiedenen bestimmten oder unbestimmten Profilen (Sport-, Wohltätigkeits-, Fach-, Kultur-, wissenschaftliche, Arbeiter-Krankenversicherungs-, Bestattungsvereine usw.); bei den überwiegenden Teil dieser Vereine dienten organisa­torisch, oder zumindest was die Verhaltensideale betrifft, auf Landesebene die Buda­pester Vereine als Vorbild bzw. als Modell. Die Studie befaßt sich daher - ihren Themenkreis einengend - nur mit den allgemeinen, einfach das Zusammensein der Leuten organisierenden Vereinsarten (Kasinos, Gesellschaftszirkel, Clubs - ihre Anzahl betrug 1910 bereits an die 50). Derartige Vereinigungen wurden nach den hauptstädti­schen Bezirke organisiert, doch ihrer Tätigkeit drückte nur allzubald die Politik ihren Stempel auf. Sie dienten als Organisationsbasis verschiedener stadtpolitischer Cliquen, Lobbies. Die Mitgliedschaft derartiger Kasinos setzte sich aus der Mittelschicht und der oberen Schicht des Kleinbürgertums der einzelnen Bezirke zusammen, an der Spitze stand aber immer ein Vertreter des Großbürgertums. Diesem Organisationsmodell folgten dann die nach der Jahrhundertwende entstandenen neuen, moderneren Vereine, die dann früher oder später ebenfalls mit der stadtpolitische Organisierung begannen. Dadurch, daß sich die Stadt vergrößerte, differenzierten sich auch ihre Vereine und steigerte sich ihre Anzahl. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen bereits die ersten auf konfessioneller Grundlage organisierten katholischen Vereine. 1910 dienten die 1069 Vereine der Stadt der Befriedigung von mindestens 20 verschiedenen Ansprüchen. Die Vereine, Gesellschaftszirkel bedeuteten durch die Einnahmen der in ihren Lokali­täten üblichen Glücksspiele die finanzielle Basis der stadtpolitischen Cliquen. Die dritte Studie befaßt sich den Fragen des Armenwesens und der sozialen Fürsorge. Für das Ausmaß der Aufgaben ist kennzeichnend, daß schon in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts etwa 75% der erwerbstätigen Bevölkerung das Proletariat ausmachte, dessen Anzahl bis zum Weltkrieg ständig stieg, wodurch sich auch die Aufgaben des Armenwesens und der sozialen Fürsorge standig steigerten. Diese Aufgaben versahen anfangs fast ausschließloch die Selbsthilfevereine, vor allem die Bestattungs- und Pensionsvereine. Die Studie deckt auf, wie sich in deren Arbeit die Stadtverwaltung (lange Zeit mit sehr bescheidenen, später aber mit größeren materiel­len Mitteln) und zahlreichen Wohltätigkeits -, Armenfürsorge- und charitativen Vereine der Privatwohltätigkeit eingeschalteten: In letzteren spielten die Frauen des Großbür­gertums und der Aristokratie eine führende Rolle. Es kamen speziellen Institutionen der Armenfürsorge zustande: Waisenhäuser, Kinderfürsorgevereine, Armenhäuser, 62

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