Tanulmányok Budapest Múltjából 24. (1991)
SZEMLE – RUNDSCHAU - Haulisch Lenke: Az 1980-85. közötti új szerzemények kiállítása Kiscellben = Ausstellung der Neuanschaffungen zwischen 1980-1985 in Kiscell 235-240
des Bildes „Reiter" von Ödön Márffy rühmen, sondern auch mit Werken internationaler Beziehungen, die in den ungarischen öffentlichen Sammlungen im allgemeinen noch wenig exponiert sind (auch die von M attis Teutsch gehören hierzu), wie die Bühnenszene von Farkas Molnár, die Graphik von Jolán Gross Bettelheim und zwei Festelle von Hugó Scheiber, das Porträt letzteren repräsentiert eine hervorragende Qualität, leider bedarf es aber der Restaurierung. Die Kunst der weniger bekannten Bildhauerin Frau Gy. Kosa, geb. Mária Molnár ist mit einer „Menge" betitelten Bronze und einem Holzschnitt vertreten, die suggestiv wirken. Aus der Mitte der dreißiger Jahre ist ein Gemälde von Margit Anna, das fast an die Ungebung des Schmidt-Schlosses erinnert, einer der beliebten Ausflugsorte junger Künstler jener Zeit, zu sehen. Neben den weniger bedeutenden Blättern von Lajos Tihanyi und Béla Kádár ist auch ein schönes Exemplar der 1930 entstandenen graphischen Werke Pál Molnár C. unter dem Titel „In der Loge" ausgestellt. Ein Unikum-Werk aus den Jahren nach 1945 ist das von Endre Bálint für die Ausstellung von Dezső Korniss gezeichnete Plakat, das an die Zeit der Europäische Schule erinnert. Diese repräsentieren auch zwei weitere frühe Werke von Endre Bálint, zwei kleine Gemälde bzw. eine Zeichnung von Margit Anna, eine Komposition von Béla Bán, eine Landschaft von Jenő Gadányi, eine Illustration von Ferenc Martyn und die Skulpturen von Lajos Barta. Wenn wir die ausgestellten Werke bisher besichtigt haben, ist es unmöglich uns nicht an einen Mann zu erinnern, der seit 1934, seit seiner Rückkehr aus Hitler-Deutschland nur wenige Schritte vom Kisceller Museum entfernt, in Haus Nr. 76 des KiscellerGasse wohnte, der so häufig den Hügelhang bestieg, allein oder noch öfter in Begleitung der kreißenden Künstler jener Zeit, mit denen er gemeinsam sein Gläschen Soproner Blaufränkischen in den Wirtsstuben der Umgebung trank und mit ihnen die schönsten ungarischen Volkslieder sang, der sich begeistert für alles einsetzte, was auch in den finsterten Zeiten dem Besseren, dem Menschen diente, der so manchem Künstler Mut einflößte und mit seinen erscheinenden oder nicht erscheinen könnenden Worten neue Schaffenskraft verlieh: an Ernő Kállai, die unübertroffene klassische Gestalt unserer Kritik im 20. Jahrhundert. Es ist kein Zufall, daß auch gegenwärtig zwei Ausstellungen in der Műcsarnok (Kunsthalle) seiner gedenken. Tivadar Gyarmathy widmete ihm seine Ausstellung (die nicht die erste ist, die) an Ernő Kállai, erinnert. Auch der Schweizer Max Bill, dessen Ausstellung ebenfalls jetzt und am gleichen Ort zu sehen ist, nannte, als man ihn gelegentlich seines Presseempfanges befragte, ob die ungarische konstruktivistische Kunst dazu beigetragen habe, daß er seine Ausstellung nach Ungarn brachte, der weltberühmte Schweizer Künstler, der Schüler des deutschen Bauhaus, nicht die Namen von Künstlern, sondern den des Ernő Kállai, der fur ihn eine Gewähr dessen war, daß seine Arbeit in Ungarn Verständnis finden wird. Nun, die Ausstellung der Neuanschaffungen des Kisceller Museums, der Zauber des Ortes, die Gegenwart der Schöpfungen mehrerer durch Kállai geweihter Künstler lassen den Gedanken aufkommen, wie würdig es wäre, wenn diese Institution sich die Bestrebungen von Ernő Kállai auch bewußt zu eigen machen könnte: mit seiner Aufgeschlossenheit und seinem Humanismus, aber auch mit seiner Rücksichtslosigkeit 239