Tanulmányok Budapest Múltjából 23. (1991)

KÖZLEMÉNYEK – MITTEILUNGEN - Nagy Emese: Az 1987. évi Zsigmond évforduló eseményei és tudományos jelentősége = Ereignisse und wissenschaftliche Bedeutung des Sigismund-Jubiläums 1987 303-334

schaftlichen Sessionen und die aus diesem Anlaß herausgegebenen Publikationen bilden einen Strauß der bisherigen Kenntnisse dieses Themenkreises, spornen zu neuen For­schungen an, was auch eine Modifizierung und Umwertung der früheren Meinungen ermöglicht. Ein derartiges viele wissenschaftliche Ergebnisse zeitigendes Jubiläum fand 1987 statt: die 600. Jahreswende der Krönung Sigismunds von Luxemburg (1387-1437) zum ungarischen König und die 550. Jahreswende seines Todes. Die frühere ungarische historische Fachliteratur beurteilte die Rolle und Tätigkeit König Sigismunds im allgemeinen negativ, und auch die Kunsthistoriker hatten keine günstige Meinung von ihm. In der ungarischen Geschichtswissenschaft wurden auf­grund der Forschungen und der umfangreichen Monographie von Elemér Mályusz die positiven Züge der Herrschaft Sigismunds bekannt. In der Kunstgeschichte hat Henrik Horváth schon 1937, aus Anlaß des vor 50 Jahren stattgefundenen Sigismund-Jubiläums, versucht, die Kunst der Zeit Sigismunds günstiger als die seiner Vorgänger zu beurteilen, doch aufgrund des ihm zur Verfügung stehenden, zahlenmäßig relativ geringen gegen­ständlichen Materials waren seinen Möglichkeiten Grenzen gesetzt. Die neueren Ergebnisse der in den vergangenen 50 Jahren durchgeführten archäo­logischen und kunsthistorischen Forschungen haben einen riesigen Fortschritt auf dem von Henrik Horváth begonnenen Weg ermöglicht. Dies bezeugt der ebenfalls im Jubi­läumsjahr erschienene, sich auch mit dieser Periode befassende Band der acht Bände umfassenden ungarischen Kunstgeschichte und einige andere kleinere Studien. Diese betonen, daß die ungarische Kunst zur Zeit Sigismunds ein organischer und auf hohem Niveau stehender Teil der „internationalen Gotik" war. Die auf der Jubiläumsausstel­lung „Zsigmond és kora a művészetben 1387-1437" (Kaiser Sigismund und seine Zeit in der Kunst 1387-1437) gezeigten und die in dem sich dieser anschließenden wissenschaft­lichen Katalog „Művészet Zsigmond király korában 1387-1437" (Die Kunst zur Zeit Sigismunds, König von Ungarn 1387-1437) angeführten Gegenstände, Dokumente und nicht zuletzt die Studien haben jene Auffassung weiter bekräftigt, daß zur Zeit Sigis­munds, hauptsächlich als er auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, die Kultur und Kunst Ungarns einen Platz an der Spitze der europäischen Entwicklung einnahm. Die Ausstellung wurde im Historischen Museum der Stadt Budapest in der Zeit vom 29. Mai bis 8. November 1987 gemeinsam mit der Kunsthistorischen Forschungs­gruppe der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und dem Historischen Museum der Stadt Budapest veranstaltet. Zum Kern der Ausstellung kam als weiterer ergänzen­der Teil das zum Museum gehörende mittelalterliche Ruinengelände. Das Historische Museum der Stadt Budapest befindet sich an der Stelle des einstigen mittelalterlichen königlichen Palastes und seiner durch umfangreiche Ausgra­bungen erschlossenen Reste. Dieser Palast war ein bedeutender Schauplatz des Wirkens von König Sigismund, von den Anfängen bis zur Entfaltung und auch auf dem Höhe­punkt seiner Macht. Nur gegen Ende seines Lebens wollte er in der Stadt Preßburg (Pozsony) ein neues Zentrum auszubauen. Buda war lange Zeit nicht nur die Hauptstadt Ungarns, sondern auch die Residenz des ausgedehnten Reiches König Sigismunds. Ein großer Teil der Befestigungen der Burg von Buda aus der Zeit Sigismunds steht - mehr oder weniger erneuert - noch heute, und den größeren Teil der nach den Erschließungen restaurierten Palastreste bilden ebenfalls seine Bauten. Demnach schien es selbstver­318

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