Tanulmányok Budapest Múltjából 23. (1991)
TANULMÁNYOK – STUDIEN - Rózsa Miklós: Hébé kioszkja : adatok a pesti Martinelli tér és Vörösmarty tér történetéhez = Hebe's Kiosk : Beiträge zur Geschichte des Martinelli-Platzes und des Vörösmarty-Platzes in Pest 111-146
bäckerei. Dort begann er aufgrund der vom Stadtrat am 8. November 1823 erhaltenen Zuckerbäckergerechtigkeit mit seiner selbständigen Tätigkeit. Sein Ladenschild stellte die Göttin Hebe dar. Das Pester Bürgerrecht wurde Fischer im Jahr 1825 zuerkannt. 1837 war seine Zuckerbäckerei schon an dem sich der Herrengasse anschließenden Servitenplatz (heute Martinelli-Platz). Die Straßenseite des Gewölbes bot mit ihren hundertfältigen Spiegeln und ihren zierlichen Dingen, mit ihren herrlichen Einfassungen und Rahmen, ihren im Feuer vergoldeten Stäben einen imposanten Anblick dar. Im Inneren des Ladens regierte Eleganz, Geschmack und Bequemlichkeit im schönsten Einklänge. Es wurde auch ein Konversationszimmer eingerichtet, wo neben Erfrischungen aller Art auch eine Auswahl der gelesensten Zeitungen zu finden war. - In der Studie sind auch die übrigen Objekte und Unternehmen Fischers erörtert. In den dreißiger Jahren gab es in Pest noch keine derartigen oder ähnliche Bauten, wie es die Wiener Limonadenhütten waren. Zwecks Behebung dieses Mangels ersuchte Péter Fischer am 6. Dezember 1838 die städtische Verschönerungs-Commission, auf dem Theater-Platz (dem heutigen Vörösmarty-Platz), der durch die Bebauung des flachen Geländes vor der. bereits abgetragenen nördlichen Stadtmauer im Laufe der Ausgestaltung eines neuen Stadtteiles, der Leopoldstadt, entstanden war, die Errichtung einer Limonadehütte zu bewilligen. Diese hätte ein aus antiken Elementen komponierter, glatter, klassizistischer Bau aHS Holz, im westlichen eine Säulenhalle, werden sollen. Der Theater-Platz war zu jener Zeit der frequentierteste Platz von Pest. Das Ansuchen Fischers wurde zwecks Gewährleistung des ungestörten Verkehrs abgewiesen. Im Jahr 1840 ersuchte Fischer den Stadtrat, ihm in den Sommermonaten in der Innenstadt, am Serviten-Platz, gegenüber seines Ladens, die Errichtung eines von ihm Limonade-Gezelt genannten Objektes zu gestatten. Hierzu erhielt er die Genehmigung. Dem im April 1840 errichteten Limonade-Gezelt gab Fischer den Namen „Kiosk der Hebe". Ein Bild von diesem Kiosk ist nicht erhalten geblieben. Zeitgenössische Presseberichte besagen, daß „in der Aufstellung dieses Kiosk's, sowohl im Inneren, wie unter den Baldachinen alles conzentriert war, was die höchste Eleganz und der geläuterste Geschmack nur bieten kann. So war es doppelt angenehm, in dem eleganten Locale bei Tische das köstliche Eis zu verspeisen." Ungefähr in der Mitte des Serviten-Platzes erhob sich ein Obelisk mit den Standbildern von Heiligen. Zwischen diesem und dem Gehsteig vor der Konditorei Fischers bewilligte der Stadtrat die Errichtung der Limonadehütte. Dagegen verwahrte sich der Konvent des Servitenordens, mit der Begründung, daß dadurch die übliche Andacht bei der Denkmalsäule gestört würde, um so mehr, als die Serviten auf dem Platz eine Kirche und ein Ordenshaus hatten. Während des Verfahrens, das bei dem Stadtrat und dem Königl. Ungarischen Statthaltereirat eingeleitet worden war, ließ Fischer den Kiosk im Herbst 1841 abtragen. Aufgrund der erhaltenen Bewilligung Heß ihn Fischer nun unter Berücksichtigung der Vorschriften, die das technische Verwaltungsverfahrens erbracht hatte und die in der Studie eingehend erörtert werden, an der Südseite des Theater-Platzes neu errichten. Die Quellen bieten keine befriedigende Information darüber, ob der Kiosk am Theater-Platz mit dem, der auf dem Serviten-Platz abgetragen worden war, völlig identisch war. Über seine Maße unterrichtet uns eine Zeichnung, die im Zusammenhang 137