Tanulmányok Budapest Múltjából 23. (1991)
TANULMÁNYOK – STUDIEN - Gál Éva: Buda környéke a töröktől való visszafoglalás idején = Die Umgebung von Buda (Ofen) zur Zeit der Rückeroberung von den Türken 77-99
Informationen über die Grundherrendienstleistungen während der Türkenherrschaft sind meistens in den nach 1686 entstandenen Dokumente zu finden. Zur Zeit der Belagerung von Buda in den Jahren 1684 und 1686 suchte ein ansehnlicher Teil der Bewohner der Umgebung in besser geschützten Ortschaften Zuflucht. Nach der Rückeroberung der Festung fanden die auf dem Gebiet im Oktober 1686 die Konskription durchführenden Komitatsbeamten insgesamt nur fünf bewohnte Ortschaften vor (Tök, Tótfalu, Torda, Pócsmegyer und Monostor). Obwohl die Feldzüge in der Umgebung von Buda arge Verwüstungen angerichtet hatten, bevölkerte sich das Gebiet nach 1686 wieder verhältnismäßig rasch. Zsámbék wurde von ungarischen Husaren und Heiducken besiedelt, nach Óbuda, Bogdány, Szentendre, Pomáz, Budakalász, Páty, Bia und Tinnye kehrten die geflüchteten Einwohner zurück, nur nach Budakeszi kam die frühere ungarische Bevölkerung nicht wieder zurück. Nach 1686 wurden die unbewohnten Dörfer in raschem Tempo bevölkert, anfangs hauptsächlich mit deutschen, später mit serbischen und slowakischen Siedlern. Deutsche Siedler ließen sich in Visegrád, Vörösvár, Pilisborosjenő, Nagykovácsi, Budakeszi, Üröm und Pesthidegkút nieder, zahlreiche Serben siedelten sich in Szentendre, dann in Csobánka an. Törökbálint und Solymár wurden erst von serbischen, später von deutschen Siedlern bewohnt. In Piliscsaba lebten Deutsche und Slowaken. Pilisszántó bevölkerten anderthalb Jahrzehnte nach der Rückeroberung Budas aus Oberungarn zugezogene slowakische Siedler. Als Ergebnis der großangelegten Ansiedlungen und der seitens der Grundherren gebotenen Begünstigungen regenerierte sich die Umgebung von Buda - trotz der schweren Kriegsverwüstungen und der hohen Kriegssteuern - nach Beendigung der Türkenherrschaft verhältnismäßig rasch, wobei die günstige geographische Lage des Gebietes, die Nähe zu Buda und Pest und demzufolge die vorzüglichen Waren- und Arbeitskräfteabsatzmöglichkeiten eine sehr bedeutende Rolle gespielt haben. 99